EZB-Umfrage zeigt, dass die Europäer kein Interesse am digitalen Euro haben

Laut einem neuen Arbeitspapier der EZB stehen die europäischen Verbraucher der Idee einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) nach wie vor weitgehend gleichgültig gegenüber.
Die Studie, für die rund 19.000 Personen in 11 Ländern des Euroraums befragt wurden, ergab, dass die Europäer bei einer hypothetischen Aufteilung von 10.000 Euro (ca. 10.800 US-Dollar) auf verschiedene Vermögenswerte nur einen minimalen Teil für einen digitalen Euro verwenden würden, berichtet Cointelegraph.
Stattdessen bevorzugten sie weiterhin traditionelle Zahlungsmittel wie Bargeld, Girokonten und Sparguthaben, was bei der EZB Bedenken hinsichtlich einer breiten Akzeptanz weckt.
Herausforderungen bei Kommunikation und Akzeptanz
Das Arbeitspapier weist auf erhebliche Kommunikationsprobleme hin, die die Einführung des digitalen Euro behindern könnten. Trotz des Potenzials für eine reibungslose Integration in das Finanzsystem mit minimaler Beeinträchtigung der Stabilität deutet die Studie darauf hin, dass es schwierig sein wird, die Nutzer von dem Mehrwert eines CBDC zu überzeugen.
"Dieses Ergebnis deutet auch darauf hin, dass es für die politischen Entscheidungsträger eine Herausforderung sein könnte, einige Nutzer vom Mehrwert eines CBDC zu überzeugen, und dass in diesem Bereich sicherlich weitere Forschungsarbeiten erforderlich sein werden", heißt es in dem Papier. Die Studie verweist auch auf vielversprechende Ergebnisse von videobasierten Aufklärungsmaßnahmen: Befragte, die prägnante, informative Videos über den digitalen Euro gesehen haben, waren wesentlich eher bereit, ihre Überzeugungen zu aktualisieren und die Einführung der neuen Zahlungsmethode in Betracht zu ziehen.
Globale und US-Perspektiven auf CBDCs
Die mangelnde Begeisterung für den digitalen Euro kommt zu einer Zeit, in der sich die US-Gesetzgeber gegen CBDCs wehren. Bei einer kürzlichen Anhörung des House Financial Services Committee betonte der Abgeordnete Tom Emmer die Notwendigkeit einer pro-Stablecoin-Gesetzgebung und warnte gleichzeitig davor, dass die CBDC-Technologie von Natur aus unamerikanisch ist".
In der Zwischenzeit hat der CEO der Deutschen Börse, Stephan Leithner, die Einführung eines permanenten digitalen Euros als Teil einer breiteren Reform zur Stärkung der europäischen Finanzautonomie gefordert. Während die Regulierungsdebatten sowohl in Europa als auch in den USA weitergehen, steht die EZB vor der doppelten Herausforderung, ihre Politik zu verfeinern und einem Publikum, das tief in traditionellen Finanzgewohnheiten verwurzelt ist, die Vorteile des digitalen Euro wirksam zu vermitteln.
Kürzlich schrieben wir, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Erforschung bedingter Zahlungen für den digitalen Euro vorantreibt, eine Funktion, die automatische, durch bestimmte Ereignisse ausgelöste Transaktionen ermöglichen könnte.