Der amtierende SEC-Vorsitzende Mark Uyeda sprach sich in einer Abstimmung gegen eine Klage gegen Elon Musk aus

Der amtierende Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), Mark Uyeda, hat Berichten zufolge gegen eine Klage gegen Elon Musk gestimmt, weil der Milliardär seine Beteiligung an Twitter während der Übernahme nicht ordnungsgemäß offengelegt haben soll.
Laut Reuters ergab die interne Abstimmung unter den fünf Kommissaren der SEC eine 4:1-Entscheidung zugunsten von rechtlichen Schritten. Uyeda, der im Januar von Präsident Donald Trump ernannt wurde, war die einzige Gegenstimme.
In der am 14. Januar eingereichten Klage der SEC wird Musk vorgeworfen, seinen Erwerb von mehr als 5 % der Twitter-Aktien verspätet offengelegt und damit gegen die vorgeschriebene 10-tägige Offenlegungsfrist verstoßen zu haben. Die Behörde behauptet, dass Musk durch diese Verzögerung weiterhin Aktien zu niedrigeren Preisen kaufen konnte, wodurch er schätzungsweise 150 Millionen Dollar einsparen konnte, bevor die Übernahme öffentlich bekannt wurde. Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen die Ereignisse, die zur 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Twitter durch Musk im Jahr 2022 führten, das er später in X umbenannte.
Politische Meinungsverschiedenheiten und weitreichendere Implikationen
Uyedas abweichende Meinung reiht sich ein in die Skepsis von SEC-Beamten, die der Trump-Administration nahestehen, insbesondere in Bezug auf die Durchsetzungspraktiken der Behörde. Kommissar Hester Peirce, ein weiterer von der Trump-Ära ernannter Beamter, der SEC-Maßnahmen gegen die Kryptoindustrie oft kritisch gegenübersteht, stimmte mit der Mehrheit für die Klage gegen Musk.
Der politische Hintergrund des Falles hat sich verschärft. Als Reaktion auf die Klage hat Musk die SEC öffentlich als eine "völlig kaputte Organisation" kritisiert und ihr vorgeworfen, schwerwiegendere Verstöße zu ignorieren. Im Februar rief Musks Department of Government Efficiency (DOGE), eine von ihm geleitete Regierungsinitiative, die Öffentlichkeit auf, "Verschwendung, Betrug und Missbrauch" bei der SEC zu melden.
Präsident Trump hat inzwischen eine Verfügung unterzeichnet, die eine Überprüfung der von ihm als politisch motiviert bezeichneten Ermittlungen von Bundesbehörden während der vorherigen Regierung anordnet.
Aus einer Gerichtsakte geht hervor, dass Musk bis zum 4. April auf die Klage reagieren muss. Damit ist die Bühne für einen Rechtsstreit mit erheblichen regulatorischen und politischen Auswirkungen bereitet.
Zuvor hatte Elon Musk Pläne angekündigt, X zu einem globalen Finanzzentrum zu machen.