JPMorgan-Analysten prognostizieren ein Wachstum der Stablecoin-Renditen um bis zu 50%

Renditetragende Stablecoins - digitale Token, die durch US-Treasurys gesichert sind und Zinsen zahlen - könnten innerhalb eines Jahres von 6 % auf bis zu 50 % der Stablecoin-Marktkapitalisierung anwachsen, so die Analysten von JPMorgan.
Die kombinierte Marktkapitalisierung der fünf größten renditetragenden Stablecoins hat sich seit November verdreifacht und ist von 4 Milliarden Dollar auf über 13 Milliarden Dollar gestiegen, berichtet The Block.
Wichtigste Erkenntnisse
- Schnelle Expansion: Renditetragende Stablecoins sind seit November 2024 um 225 % gewachsen, machen aber immer noch nur 6 % des 225 Milliarden Dollar schweren Stablecoin-Marktes aus.
- Top-Performer: Ethena's USDe, Sky Dollar's USDS, BlackRock's BUIDL, Usual Protocol's USD0 und Ondo's USDY führen mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von über 13 Milliarden Dollar.
- Regulatorischer Katalysator: Die SEC-Zulassung von Figure Markets' YLDS - dem ersten renditetragenden Stablecoin, der als Wertpapier registriert ist - verleiht dem Segment zusätzlichen Schwung.
- Liquiditätslücke: Traditionelle, nicht renditetragende Stablecoins haben einen Liquiditätsvorteil, aber Analysten erwarten, dass renditetragende Token ungenutztes Bargeld auffangen werden, wenn die Nachfrage nach Sicherheiten steigt.
Treiber des renditeträchtigen Wachstums
Nikolaos Panigirtzoglou, Managing Director bei JPMorgan, nennt mehrere Faktoren, die die Nachfrage nach renditetragenden Stablecoins ankurbeln: garantierte Zinserträge ohne Aufgabe der Verwahrung, Akzeptanz als Sicherheiten auf großen Handelsplattformen wie Deribit und FalconX und ihre Verwendung in DeFi-Protokollen, die angesichts sinkender dezentraler Finanzerträge nach höheren Renditen suchen. Projekte wie Frax Finance integrieren zunehmend tokenisierte Treasurys in ihre Protokolle, was die Akzeptanz weiter steigert.
Stablecoins Marktkapitalisierung in Milliarden. Quelle: DeFiLama
Regulatorische Hürden und Marktdynamik
Im Gegensatz zu USDT von Tether und USDC von Circle, die keine Zinsen zahlen müssen, um ihren Geldmarktstatus zu behalten, werden renditetragende Stablecoins als Wertpapiere eingestuft und unterliegen damit strengeren Compliance-Anforderungen.
Diese regulatorische Einstufung schränkt die Zugänglichkeit für Privatkunden ein und begrenzt die Liquidität. Angesichts einer Stablecoin-Marktkapitalisierung von rund 220 Milliarden US-Dollar sind die Analysten von JPMorgan der Ansicht, dass Renditeprodukte nach und nach einen beträchtlichen Teil der ungenutzten Barmittel abschöpfen könnten, insbesondere für institutionelle Sicherheiten, DAO-Schatzkammern und Liquiditätspools.
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Ausblick: Von der Nische zum Mainstream
Während traditionelle Stablecoins aufgrund ihrer niedrigen Kosten und hohen Liquidität derzeit das Transaktionsvolumen dominieren, deutet die zunehmende Integration von tokenisierten Treasurys in das zentrale und dezentrale Finanzwesen darauf hin, dass renditetragende Stablecoins an der Schwelle zum Mainstream stehen.
JPMorgan geht davon aus, dass diese Instrumente ohne regulatorische Hindernisse bis zur Hälfte des Stablecoin-Marktes beherrschen könnten - eine Verschiebung, die die Art und Weise, wie Krypto-Investoren und Institutionen Kapital in digitalen Märkten zuweisen, neu gestalten würde.
Kürzlich haben wir darüber berichtet, dass der CEO von Tether, Paolo Ardoino, den Beginn einer neuen Ära im Bereich der digitalen Vermögenswerte ausgerufen hat - er nennt es das "Stablecoin-Multiversum".