15.05.2025
Mirjan Hipolito
Expertin für Kryptowährung und Aktien
15.05.2025

Coinbase schlägt mit 20 Millionen Dollar Kopfgeld auf Hacker zurück

Coinbase schlägt mit 20 Millionen Dollar Kopfgeld auf Hacker zurück Coinbase sagt Betrügern nach 20 Mio. Dollar Lösegeldversuch den Kampf an

Coinbase, die drittgrößte Kryptowährungsbörse der Welt, hat sich geweigert, ein Lösegeld in Höhe von 20 Millionen Dollar zu zahlen, nachdem eine kleine Gruppe von Kryptoscammern zusammen mit externen Kundenbetreuern sensible Nutzerdaten offengelegt hatte.

In einem Blogbeitrag vom 15. Mai teilte das Unternehmen mit, dass weniger als 1 % seiner monatlich transagierenden Nutzer betroffen waren und keine Gelder, Passwörter oder privaten Schlüssel kompromittiert wurden.

Wichtigste Erkenntnisse

- Coinbase lehnte eine Lösegeldforderung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar nach einer Datenpanne ab, in die externe Supportunternehmen verwickelt waren.

- Weniger als 1 % der Nutzer waren betroffen, und es gab keine Auswirkungen auf Guthaben, private Schlüssel oder Passwörter.

- 20 Millionen Dollar Belohnung für die Identifizierung und Verfolgung der Angreifer ausgesetzt.

Insider-Verletzung und Erpressungsversuch

Laut der offiziellen Erklärung von Coinbase wurde der Einbruch von Cyberkriminellen verübt, die im Ausland ansässige Kundendienstmitarbeiter bestachen. Diese Insider nutzten ihren Zugang zu Kundensystemen, um begrenzte Kontodaten zu stehlen. Es wurden keine Finanz- oder Authentifizierungsdaten entwendet, aber die Angreifer versuchten, das Unternehmen zu erpressen, indem sie damit drohten, die Sicherheitsverletzung zu veröffentlichen.

Coinbase reagierte daraufhin, indem es den Zugang für die kompromittierten Vertragspartner sofort sperrte und eine interne Untersuchung einleitete. Die Strafverfolgungsbehörden wurden eingeschaltet, und das Bedrohungsanalyse-Team von Coinbase geht aktiv Hinweisen nach.

Dieser Vorfall ereignete sich zu einem wichtigen Zeitpunkt, als Coinbase Global in den renommierten S&P 500 Index aufgenommen wurde und das erste Kryptowährungsunternehmen im S&P 500 wurde. Vor diesem Hintergrund stieg der Aktienkurs von COIN auf 263,43 $.

Dynamik des COIN-Kurses (Mai 2025). Quelle: TradingView

Hartnäckig bleiben und in die Offensive gehen

Anstatt der Forderung der Angreifer nachzugeben, hat Coinbase einen proaktiven Ansatz gewählt, indem es ein Kopfgeld in Höhe von 20 Millionen Dollar - gleich dem ursprünglichen Lösegeld - für Informationen anbietet, die zur Gerechtigkeit führen. Dies spiegelt einen breiteren Trend in der Kryptoindustrie wider, der darin besteht, Lösegeldforderungen zu widerstehen und stattdessen Gemeinschaften und Behörden zu ermächtigen, Cyberkriminelle aufzuspüren und zu fassen.

Die Börse hat zuvor ihr Engagement für Sicherheit und Transparenz betont. Mit über 110 Millionen verifizierten Nutzern ist Coinbase weiterhin ein wichtiger Akteur bei der Einbindung von Institutionen und Privatnutzern in das Ökosystem der digitalen Vermögenswerte.

Fazit

Mit zunehmender Komplexität und Größe von Krypto-Plattformen werden Insider-Bedrohungen und Schwachstellen durch Dritte immer dringlicher. Die trotzige Reaktion von Coinbase und die strategische Belohnungsinitiative könnten einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie große Digital-Asset-Firmen in Zukunft mit Erpressung und Datenschutzverletzungen umgehen werden.

Wir haben auch schon früher geschrieben, dass Coinbase ein übermäßiges Bitcoin-Engagement vermeidet und sich auf Stabilität konzentriert.

Dieses Material kann Meinungen Dritter enthalten, stellt keine Finanzberatung dar und kann gesponserte Inhalte enthalten.