Hongkonger Polizei zerschlägt Geldwäschesyndikat mit Kryptowährung

Die Behörden in Hongkong haben 12 Personen verhaftet, die an einem groß angelegten grenzüberschreitenden Geldwäschesystem beteiligt waren, bei dem Bankkonten und Krypto-Vermögenswerte genutzt wurden, um etwa 118 Mio. HK$ (rund 15 Mio. $) an illegalen Geldern zu waschen.
Medienberichten aus Hongkong zufolge rekrutierte das kriminelle Syndikat Bürger vom chinesischen Festland, die nach Hongkong reisten und dort Bankkonten eröffneten. Diese so genannten "Handlanger"-Konten dienten dazu, Erlöse aus Online-Betrügereien zu erhalten. Auf Anweisung der Anführer des Syndikats hoben die Rekruten das Geld ab und besuchten Kryptowährungsumtauschgeschäfte, um das Geld in digitale Vermögenswerte umzuwandeln - eine gängige Methode, um die Herkunft der kriminellen Erlöse zu verschleiern.
Polizeieinsatz und beschlagnahmtes Beweismaterial
Die Gruppe operierte von einer gemieteten Wohnung im Stadtteil Mong Kok aus, die als Basis für die Planung und Koordinierung der Geldwäscheaktivitäten diente. Bei einer polizeilichen Überwachungsaktion am 15. Mai wurden zwei Verdächtige festgenommen, als sie versuchten, in einer Krypto-Börse in der Gegend von Tsim Sha Tsui Bargeld gegen Kryptowährung zu tauschen. Die Beamten beschlagnahmten vor Ort rund 770.000 HK$ (etwa 98.500 $) und verhinderten so weitere Geldwäsche. Zehn weitere Personen wurden kurz darauf verhaftet.
Insgesamt beschlagnahmten die Behörden Bargeld in Höhe von 1,05 Millionen HK$, über 560 Bankkarten, Mobiltelefone, Bankunterlagen und Aufzeichnungen über Transaktionen mit virtuellen Vermögenswerten. Die Beamten bestätigten, dass mindestens 10 Millionen HK$ der gewaschenen Gelder in direktem Zusammenhang mit 58 zuvor gemeldeten Betrugsfällen standen, bei denen die Opfer insgesamt 43,2 Millionen HK$ verloren hatten.
Offizielle Reaktion und verschärfte Vorschriften
Beamte des Büros für Wirtschaftskriminalität wiesen auf einen beunruhigenden Trend hin, bei dem Einzelpersonen - wissentlich oder unwissentlich - zulassen, dass ihre persönlichen oder familiären Bankkonten für kriminelle Aktivitäten verwendet werden. Nach Hongkonger Recht kann der wissentliche Umgang mit Erträgen aus Straftaten mit bis zu 14 Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 5 Millionen HK$ geahndet werden.
Diese Maßnahme unterstreicht die zunehmenden Bemühungen Hongkongs zur Bekämpfung der Finanzkriminalität, da die Zahl der Betrugsfälle im Vergleich zum Vorjahr um 12 % gestiegen ist. Sie fällt auch mit der Verschärfung der Krypto-Vorschriften durch die Stadt zusammen, da Hongkong versucht, ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Sicherheit zu finden und gleichzeitig seine Position als globales Finanzzentrum zu stärken.