20.05.2025
Michail Wnutschkow
Autor der Traders Union
20.05.2025

US-Senat bringt Gesetzentwurf zur Regulierung von Stablecoins voran

US-Senat bringt Gesetzentwurf zur Regulierung von Stablecoins voran GENIUS erhält 66 Stimmen im Senat

Der US-Senat hat einen wichtigen Schritt zur Regulierung des 250 Milliarden Dollar schweren Stablecoin-Marktes unternommen und mit 66 zu 32 Stimmen für die Verabschiedung des Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act (GENIUS) gestimmt.

Dieses parteiübergreifende Votum spiegelt den wachsenden politischen Willen wider, einen regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen zu schaffen, trotz der Bedenken über die zunehmende Verbundenheit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump mit digitalen Vermögenswerten, berichtet The Block.

Überblick über den GENIUS-Gesetzentwurf

Der von Senator Bill Hagerty im Februar eingebrachte GENIUS Act schlägt ein umfassendes Regulierungssystem für Stablecoins vor - digitale Token, die an Fiat-Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Stablecoins vollständig durch Bargeld oder liquide Mittel gedeckt sein müssen, regelmäßig überprüft werden und nur von lizenzierten Unternehmen ausgegeben werden dürfen. Algorithmische Stablecoins würden strengen Beschränkungen unterliegen.

Änderungsanträge und Kompromiss

Der Gesetzentwurf wurde zunächst von den Demokraten im Senat aus ethischen Gründen und wegen Bedenken gegen Geldwäsche blockiert. Nach der Aufnahme von ausgehandelten Änderungsanträgen, die auf die wichtigsten Einwände eingingen, gewann der Gesetzentwurf jedoch wieder an Schwung. Die überarbeitete Fassung enthält Bestimmungen zum Verbraucherschutz, Beschränkungen für die Beteiligung von Technologieunternehmen und erhöhte ethische Standards für Bundesbeamte - Maßnahmen, die sich vorübergehend auf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Elon Musk und David Sacks auswirken könnten.

Kritik von Warren und demokratische Verschiebungen

Nicht alle Bedenken konnten ausgeräumt werden. Senatorin Elizabeth Warren ist nach wie vor strikt dagegen und argumentiert, dass der Gesetzentwurf Trump und seine Familie nicht daran hindert, von Kryptounternehmen zu profitieren. Berichten zufolge hat Trump seinen eigenen Stablecoin, USD1, auf den Markt gebracht, der neben seinen Unternehmungen im Bereich der Meme-Coins, des Minings und der Blockchain-Plattformen schnell zu den Spitzenreitern in Bezug auf die Marktkapitalisierung aufgestiegen ist.

Warren bezeichnete das Gesetz als "ein Werkzeug für Trumps Krypto-Korruption" und warnte, dass es nur dazu dienen könnte, den ehemaligen Präsidenten zu bereichern. Andere Demokraten - darunter die Senatoren Mark Warner, Ruben Gallego und Adam Schiff - haben jedoch ihre Haltung geändert und unterstützen nun den Gesetzentwurf, da sie die Bedeutung einer Führungsrolle der USA bei der Blockchain-Regulierung hervorheben.

Nächste Schritte und Ausblick

Senator Warner äußerte sich zwar besorgt über Trumps Krypto-Verbindungen, betonte aber, dass die USA bei der Gestaltung digitaler Regeln nicht ins Hintertreffen geraten dürfen. "Die Blockchain-Technologie wird kommen und bleiben", sagte er. "Wenn die US-Gesetzgeber nicht die Standards definieren, werden es andere tun - und das nicht unbedingt in Übereinstimmung mit unseren Interessen oder demokratischen Werten."

Der Gesetzesentwurf geht nun in die abschließenden Beratungen und zu möglichen Änderungen. Die Staats- und Regierungschefs des Senats wollen ihn noch vor dem Memorial Day zur endgültigen Abstimmung bringen. Das Schicksal des Gesetzes im Repräsentantenhaus bleibt jedoch ungewiss, da die Gesetzgeber erwägen, es in ein umfassenderes Paket zur Regulierung digitaler Vermögenswerte einzubinden.

Zuvor hatten wir berichtet, dass USD1, ein von World Liberty Financial (WLFI) lancierter und vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump unterstützter Stablecoin, nur zwei Monate nach seinem Debüt schnell auf den siebten Platz unter den weltweit größten Stablecoins aufstieg.

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