FDIC sendet "Pausenbriefe" an Banken, stoppt Krypto-Aktivitäten inmitten regulatorischer Unsicherheit

Gerichtsdokumente, die im Rahmen einer Klage nach dem Freedom of Information Act (FOIA) veröffentlicht wurden, haben eine umstrittene Entscheidung der U.S. Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ans Licht gebracht. Aus den Dokumenten, die am 6. Dezember beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eingereicht wurden, geht hervor, dass die FDIC im Jahr 2022 mehrere Finanzinstitute aufgefordert hat, aufgrund unsicherer regulatorischer Rahmenbedingungen "alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen einzustellen". Die Namen der betroffenen Banken wurden in den Unterlagen geschwärzt.
Die FDIC erklärte, dass die Banken über die Erwartungen der Aufsichtsbehörden informiert werden, sobald die Entscheidungen über die regulatorischen Einreichungen abgeschlossen sind. Dieser Schritt, der Teil einer breiteren FOIA-Klage ist, die von History Associates initiiert und von der Kryptowährungsbörse Coinbase unterstützt wurde, wurde von einigen als Beweis für einen angeblichen Versuch der US-Regierung interpretiert, Kryptowährungsunternehmen zu "debankieren".
Krypto-Community äußert Bedenken
Der Chief Legal Officer von Coinbase, Paul Grewal, beschrieb die Briefe als Beweis dafür, dass eine von der Regierung unterstützte Politik, die informell als "Operation Chokepoint 2.0" bezeichnet wird, Kryptounternehmen ins Visier nehmen könnte. Der Begriff weist Parallelen zur ursprünglichen "Operation Choke Point" auf, die von 2013 bis 2017 darauf abzielte, Banken unter Druck zu setzen, damit sie ihre Verbindungen zu Branchen, die als risikoreich gelten, wie z. B. Zahltagskreditgebern, abbrechen.
In einem Beitrag vom 6. Dezember in den sozialen Medien beschuldigte Grewal die FDIC, die Briefe übermäßig zu redigieren, was auf einen Mangel an Transparenz hindeutet. "Diese Briefe zeigen, dass die Operation Chokepoint 2.0 nicht nur eine Krypto-Verschwörungstheorie war", erklärte Grewal.
Das Thema hat in der Krypto-Community an Zugkraft gewonnen, da prominente Führungskräfte behaupten, dass ihre Konten im Jahr 2023 aufgrund von Verbindungen zu digitalen Vermögenswerten geschlossen wurden. Coinbase-CEO Brian Armstrong betonte kürzlich die Bedeutung des FOIA-Antrags, um aufzudecken, ob Regierungsbeamte unrechtmäßig gehandelt haben.
Der Gerichtsantrag hat die Debatten über die Regulierungslandschaft für digitale Vermögenswerte in den USA intensiviert, da sich der Vorsitzende der FDIC, Martin Gruenberg, auf seinen Rücktritt am 19. Januar 2024 vorbereitet. Da die neue Regierung noch keinen Nachfolger angekündigt hat, bleiben Fragen über die Haltung der FDIC gegenüber Kryptowährungen unter der neuen Führung offen.
Die Kontroverse wirft ein Schlaglicht auf die wachsenden Spannungen zwischen den staatlichen Regulierungsbehörden und der aufkeimenden Kryptowährungsbranche. Da regulatorische Klarheit schwer zu erreichen ist, könnte der Fall einen bedeutenden Präzedenzfall für die Zukunft des Krypto-Bankwesens in den Vereinigten Staaten schaffen.