Stablecoin-Emittent Agora wirbt 50 Millionen Dollar ein

Das Stablecoin-Startup Agora hat in einer Serie-A-Finanzierungsrunde unter der Leitung von Paradigm 50 Millionen US-Dollar erhalten und damit die Voraussetzungen für eine breitere Einführung seines White-Label-Stablecoin-Angebots AUSD geschaffen.
An der Finanzierungsrunde beteiligte sich auch Dragonfly Capital, das seine anteiligen Rechte zur Vertiefung der Beteiligung ausübte, berichtet Cointelegraph.
Das Projekt, das von Nick van Eck, dem Sohn des VanEck-CEO Jan van Eck, zusammen mit den Krypto-Veteranen Drake Evans und Joe McGrady geleitet wird, zielt darauf ab, es Dritten zu ermöglichen, Stablecoins mit eigenem Namen auf der gemeinsamen Liquiditätsinfrastruktur von AUSD zu erstellen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Emission zu rationalisieren und gleichzeitig die Interoperabilität zwischen den Partnern zu verbessern.
Im Visier der etablierten Stablecoin-Anbieter
Agora tritt in einen hart umkämpften Stablecoin-Markt ein, der von Tether (USDT) und Circle (USDC) dominiert wird, deren Marktkapitalisierung 158 Mrd. bzw. 62 Mrd. US-Dollar beträgt. Agoras AUSD ist im Vergleich dazu mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 130 Millionen US-Dollar noch klein, aber das Unternehmen möchte sich durch sein White-Label-Modell und seinen Ansatz der gemeinsamen Rendite, der den Teilnehmern des Ökosystems Einnahmen bietet, von der Konkurrenz abheben. Partnerschaften mit Projekten wie Polygon sind bereits zustande gekommen, und Agora plant, sein Angebot über Krypto hinaus auf Fintechs, Zahlungsabwickler und Institutionen auszuweiten. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist auch für Firmen interessant, die ein Stablecoin-Engagement anstreben, ohne bei Null anfangen zu müssen.
Global-first-Ansatz inmitten regulatorischer Unsicherheit
Aufgrund der regulatorischen Unsicherheit in den USA unter der Biden-Regierung hat sich Agora auf internationale Märkte konzentriert und dabei Regionen mit Währungsschwankungen und Ineffizienzen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bevorzugt. Dennoch äußerte sich Gründer Nick van Eck optimistisch, dass sich im Rahmen potenzieller Gesetze wie dem GENIUS Act Möglichkeiten in den USA eröffnen könnten. Agora bereitet sich auch darauf vor, Geldtransferlizenzen für künftige inländische Dienstleistungen zu erhalten.
In der Zwischenzeit hat das Unternehmen bereits einen Meilenstein erreicht: den ersten außerbörslichen Handel mit AUSD, der Anfang dieses Jahres mit dem Vermögensverwalter Galaxy durchgeführt wurde. Agoras Modell der gemeinsamen Nutzung von Reserven mit Partnern ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal in einem Bereich, zu dem bald auch Tech-Giganten wie Meta, Apple und X sowie die mit Trump verbundene WLFI gehören könnten, die im zweiten Quartal 2025 ihren Stablecoin USD1 auf den Markt brachte.
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