vor 8 Stunden
Artem Shendetskii
Nachrichtenautor und -redakteur
vor 8 Stunden

EU-Regulierungsbehörde nimmt falsche Behauptungen über MiCA-Schutz ins Visier

EU-Regulierungsbehörde nimmt falsche Behauptungen über MiCA-Schutz ins Visier ESMA warnt Krypto-Firmen vor überzogenen Angaben zur MiCA-Abdeckung

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat eine deutliche Warnung an Krypto-Asset-Firmen in der Europäischen Union ausgesprochen und sie davor gewarnt, das Ausmaß der Regulierung ihrer Angebote zu übertreiben.

Die Ankündigung unterstreicht den zunehmenden regulatorischen Fokus im Rahmen des Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Rahmens, der Anfang des Jahres vollständig in Kraft getreten ist, berichtet Cryptopolitan.

Die ESMA betonte, dass MiCA zwar die dringend benötigte Standardisierung mit sich bringt, aber nicht alle Kryptoprodukte oder -aktivitäten abdeckt. Insbesondere Angebote, die Direktinvestitionen in Rohstoffe wie Gold oder Krypto-Lending-Dienste beinhalten, bleiben außerhalb des rechtlichen Rahmens von MiCA.

Die Regulierungsbehörde äußerte Bedenken, dass einige Krypto-Asset-Service-Provider (CASPs) ihren regulatorischen Status auf eine Art und Weise bewerben, die Kunden zu der Annahme verleiten könnte, dass alle ihre Dienstleistungen von der EU sanktioniert sind. Die ESMA betonte, dass solche Praktiken den Unterschied zwischen regulierten und unregulierten Produkten verwischen, was erhebliche Risiken für die Anleger mit sich bringt.

Anlegerschutz an vorderster Front

Die jüngste Warnung ist Teil einer breiteren EU-Kampagne zum Schutz der Anleger vor undurchsichtigen oder irreführenden Krypto-Diensten. Die ESMA verwies auf die jüngsten Krypto-Zusammenbrüche - wie das FTX-Debakel im Jahr 2022 - als Erinnerung daran, was schiefgehen kann, wenn es an Transparenz und Regulierung mangelt. Als besonders besorgniserregend bezeichnete die ESMA die Tatsache, dass viele CASPs sowohl MiCA-regulierte als auch nicht-regulierte Produkte auf einer einzigen Plattform anbieten, ohne dabei angemessene Angaben zu machen. Diese Verwischung der Grenzen macht es für Kleinanleger schwierig zu verstehen, welche Schutzmaßnahmen für welche Vermögenswerte gelten.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, hat die ESMA die Firmen aufgefordert, ihren aufsichtsrechtlichen Status nicht als Marketinginstrument zu nutzen und darauf hinzuweisen, dass eine "aufsichtsrechtliche Genehmigung" für eine Dienstleistung nicht gleichbedeutend mit einer generellen Genehmigung für alle Angebote ist. Die Aufsichtsbehörden bekräftigten auch, dass die bloße Zulassung nach MiCA nicht bedeutet, dass die gesamte Produktpalette eines Unternehmens sicher oder konform ist.

Lizenzierung, Aufsicht und interne Compliance auf dem Prüfstand

Als Teil der MiCA-Implementierung hat die EU neue Anforderungen für CASPs eingeführt, um eine ordnungsgemäße Lizenzierung durch nationale Regulierungsbehörden zu erhalten. Diese Lizenz dient als "Reisepass", der den grenzüberschreitenden Betrieb in der gesamten EU ermöglicht. Allerdings hat die ESMA nun ihre Aufmerksamkeit auf das Lizenzierungsverfahren selbst gerichtet. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung der maltesischen Finanzdienstleistungsbehörde ergab, dass die Prüfverfahren des Landes nur "teilweise zufriedenstellend" sind. Malta war zwar ein Vorreiter bei der Einführung von Krypto-Regeln, doch sein relativ schnelles Genehmigungsverfahren hat bei den EU-Regulierungsbehörden Bedenken ausgelöst.

Parallel dazu veröffentlichte die ESMA neue Personalstandards für CASPs, die vorschreiben, dass die Mitarbeiter über das notwendige technische Fachwissen zur Bewertung und Verwaltung von Dienstleistungen für digitale Vermögenswerte verfügen müssen. Der sich entwickelnde Regulierungsrahmen der EU deutet eindeutig auf einen Wechsel von passiver Aufsicht zu proaktiver Durchsetzung hin - ein Schritt, der riskante Praktiken eindämmen und gleichzeitig die langfristige Marktintegrität fördern soll.

Kürzlich schrieben wir, dass sechs Monate nach der vollständigen Umsetzung der bahnbrechenden Krypto-Verordnung der Europäischen Union, MiCA, 53 kryptobezogene Unternehmen die Genehmigung erhalten haben, in den 30 Ländern der EU legal zu operieren.

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