vor 16 Stunden
Eugene Komchuk
Redakteur bei Traders Union
vor 16 Stunden

Facebook und Kryptowährungen: Neue Lösungen im Kampf um die Jugend

Facebook und Kryptowährungen: Neue Lösungen im Kampf um die Jugend Facebook hat sich nicht von Kryptowährungen abgewandt und will es erneut versuchen.

Facebook ist nach wie vor das erfolgreichste soziale Netzwerk der Welt. Doch im Laufe der Jahre hat die Plattform an Popularität verloren. Um diesen Trend umzukehren, ist die Muttergesellschaft Meta nun bereit, einen entscheidenden Schritt zu tun - die Integration von Kryptowährungen.

Derzeit hat Facebook rund 3,07 Milliarden monatlich aktive Nutzer, was etwa 38 % der Weltbevölkerung entspricht. Im Jahr 2025 steht Facebook jedoch vor ernsthaften Herausforderungen, um seine Popularität aufrechtzuerhalten, insbesondere bei jüngeren Nutzern.

Trotz des kontinuierlichen Wachstums der Gesamtnutzerzahlen ist ein deutlicher Rückgang des Engagements zu verzeichnen - insbesondere in den Industrieländern, wo die Konkurrenz durch Plattformen wie TikTok und YouTube immer stärker wird.

Ein wichtiger Indikator ist, dass soziale Netzwerke und Medienplattformen im Jahr 2025 für die meisten Menschen zur Hauptquelle für Nachrichten geworden sind. Laut dem Reuters Institute Digital News Report 2025 bleibt Facebook eine der wichtigsten Plattformen für den Zugang zu Nachrichten. Im Jahr 2022 lag die Reichweite von Facebook in diesem Segment bei 30 %, ist aber inzwischen auf 26 % gesunken.

Gleichzeitig ist die Zahl der Nutzer, die Nachrichten von Instagram und TikTok beziehen, in den letzten Jahren deutlich gestiegen - angetrieben durch jüngere Demografien. Während im Jahr 2020 nur 1 % der Befragten TikTok für Nachrichten nutzten, ist diese Zahl inzwischen auf 10 % gestiegen.

Wie Facebook zu reagieren gedenkt

Meta - die Muttergesellschaft von Facebook - ist sich des Problems voll bewusst und weiß, dass die Zukunft bei einem jüngeren Publikum liegt. Im Mai wurde bekannt, dass das Unternehmen eine neue Richtung einschlagen will. Laut Fortune ist Meta bereit, Zahlungen in Stablecoins wie USDT und USDC in seine Plattformen zu integrieren: Facebook, Instagram, WhatsApp, und andere.

Das Unternehmen hat sich bereits mit mehreren Unternehmen beraten, die im Bereich der Krypto-Infrastruktur tätig sind. Und es geht nicht nur darum, die Jugend anzusprechen - es geht auch darum, sich mit der globalen Verschiebung hin zu digitalen Vermögenswerten in Einklang zu bringen.

Zu Beginn dieses Jahres kündigten mehrere der weltweit größten Unternehmen und Fintech-Firmen Pläne zur Einführung eigener Stablecoins an, um auf dem Markt für grenzüberschreitende Zahlungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Bank of America beispielsweise erklärte, sie sei offen für die Einführung eines Stablecoins. Zuvor gab es ähnliche Aussagen von Standard Chartered, PayPal, Revolut und Stripe.

Facebooks frühere Krypto-Bemühungen

Wir sollten nicht vergessen, dass dies nicht der erste Vorstoß von Facebook in Kryptowährungen ist. Im Jahr 2019 kündigte das Unternehmen den Start eines ehrgeizigen Krypto-Projekts namens Libra an. Die Idee war, eine globale digitale Währung zu schaffen, die durch einen Korb von Fiat-Vermögenswerten - einschließlich US-Dollar, Euro, Yen und anderen - gestützt wird. Libra sollte eine stabile und zugängliche Alternative zu den traditionellen Finanzsystemen darstellen, insbesondere für Regionen mit begrenztem Zugang zu Bankdienstleistungen.

Das Projekt stieß jedoch schon kurz nach seiner Ankündigung auf heftigen Widerstand der Regulierungsbehörden. Kritiker verwiesen auf potenzielle Gefahren für die Finanzstabilität, Risiken für die nationale Geldpolitik und Bedenken wegen Geldwäsche. Als Reaktion auf diesen Druck überarbeitete Facebook das Libra-Konzept und gab die Idee einer einzigen globalen Währung zugunsten der Ausgabe mehrerer an nationale Währungen gekoppelter Stablecoins auf. Das Projekt wurde auch in Diem umbenannt, um sich von Facebook zu distanzieren und einen neuen Ansatz zu signalisieren.

Trotz dieser Änderungen gelang es Diem nicht, die Zustimmung der wichtigsten US-Regulierungsbehörden zu erhalten. Im Jahr 2022 wurde klar, dass das Projekt nicht wie geplant starten würde. Meta entschied sich, das Projekt einzustellen und die verbleibenden Vermögenswerte - einschließlich Technologie und Lizenzen - an Silvergate Capital zu verkaufen. Am Ende scheiterte der erste große Versuch von Facebook, in den Kryptobereich einzusteigen.

Die Hoffnung lebt weiter

Trotz des gescheiterten Experiments, eine eigene Kryptowährung zu lancieren, hat Meta den digitalen Vermögenswerten nicht den Rücken gekehrt. Im Gegenteil, die aktuelle Strategie des Unternehmens deutet auf die Bereitschaft hin, einen zweiten, bewussteren Schritt in diesen Bereich zu unternehmen. In einer Zeit, in der sich das jüngere Publikum zu TikTok und Instagram hingezogen fühlt und sich der Wettbewerb im Bereich der sozialen Medien verschärft, ist die Integration von Kryptowährungen vielleicht kein Trend mehr, sondern eine Überlebenstaktik.

Facebook ist mit über 3 Milliarden aktiven Nutzern immer noch die größte soziale Plattform der Welt, aber seine Popularität nimmt allmählich ab. Vor diesem Hintergrund scheint Metas erneutes Interesse an Stablecoins eine logische Antwort auf die modernen Herausforderungen zu sein. Bei der potenziellen Integration von USDT und USDC in Facebook, Instagram und WhatsApp geht es nicht nur darum, die Aufmerksamkeit der Jugend zurückzugewinnen - es geht darum, sich an die digitale Wirtschaft der Zukunft anzupassen.

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