EUR/USD steigt um 0,5%, da der Euro aufgrund des starken Verbraucherpreisindexes und des verfehlten US-BIP an Wert gewinnt

Die EUR/USD-Paarung stieg am Mittwoch um 0,5% an und brach aus einer wochenlangen Handelsspanne zwischen 1,0840 und 1,0760 aus.
Diese erneute zinsbullische Stärke begann mit den vorläufigen deutschen VPI-Daten vom Mittwoch. Die Zahlen fielen stärker aus als erwartet - 0,4 % gegenüber den prognostizierten 0,2 %. Dieser Anstieg überraschte die Marktteilnehmer und verlieh dem Euro Rückenwind. Inflationsdaten wie diese schüren die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank ihre restriktive Haltung beibehalten könnte, was dem EUR Auftrieb gibt.
Auf der anderen Seite wurde der Dollar durch ein schwächer als erwartet ausgefallenes US-BIP belastet. Die Wirtschaft wuchs im letzten Quartal um 2,8 % und blieb damit hinter den zuvor erwarteten 3 % zurück. Die Verlangsamung des Wachstums wirft Fragen über den Zinspfad der Fed auf, wodurch der Dollar an Attraktivität verliert und EUR/USD mehr Raum für eine Erholung bietet.
Technischer und fundamentaler Ausblick für EUR/USD
Nach dem Ausbruch hat EUR/USD die Marke von 1,0800 als nächstgelegene Unterstützung etabliert, die nun durch die zinsbullischen 20- und 50-EMAs verstärkt wird. Obwohl wir einen Rückschlag vom Mittwochshoch bei 1,0870 erlebten, hielt die Unterstützung bei 1,0840 während des heutigen asiatischen Handels stand. Die Bullen haben sich neu gruppiert und positionieren sich nun für einen weiteren Test von 1,0870, wobei sie einen möglichen Anstieg ins Auge fassen, wenn die anstehenden Daten stimmen.
Die nächsten großen Bewegungen hängen von den anstehenden Inflationsdaten ab. In der Eurozone lag der geschätzte Kerninflationsindex bei 2,7% und damit auf dem gleichen Niveau wie der vorherige Wert, aber knapp über den Prognosen von 2,6%. Dieser Wert könnte den Euro stützen, da er auf eine anhaltende Inflation hindeutet, die eine weitere Straffung der EZB rechtfertigen oder die Zinsen auf einem hohen Niveau halten könnte. In den USA beobachten die Märkte unterdessen auch den PCE-Kernpreisindex, der von 0,1 % auf 0,3 % ansteigen dürfte. Sollten diese Daten stärker als erwartet ansteigen, könnte dies den Dollar stärken, da dies wahrscheinlich die Federal Reserve in ihrer restriktiven Haltung bestärken würde, wodurch EUR/USD empfindlich auf Überraschungen reagieren würde.
Das Fehlen von US-Arbeitsplätzen und Spekulationen über eine Zinssenkung durch die EZB halten EUR/USD in einer Handelsspanne zwischen dem Widerstand bei 1,0840 und der Unterstützung bei 1,0760. Händler blicken auf die US-Kern-PCE-Daten.