Japan drängt Tesla, in Nissan zu investieren, nachdem die Honda-Gespräche gescheitert sind

Eine hochrangige japanische Gruppe, zu der auch ein ehemaliger Premierminister gehört, hat vorgeschlagen, dass Tesla nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit Honda in Nissan investieren soll.
Der Vorschlag sieht vor, dass Tesla ein strategischer Investor werden könnte, der die Nissan-Werke in den USA erwirbt. Die beteiligten Schlüsselfiguren haben jedoch jede formale Rolle bestritten, und Analysten bezweifeln Teslas Interesse an der Infrastruktur alter Automobilhersteller, berichtet Reuters.
Wichtigste Erkenntnisse
- Eine japanische Gruppe, zu der auch der ehemalige Premierminister Yoshihide Suga gehört, hat Tesla vorgeschlagen, in Nissan zu investieren und dessen US-Fabriken zu übernehmen.
-Analysten argumentieren, dass das Produktionsmodell von Tesla nicht mit der bestehenden Infrastruktur von Nissan übereinstimmt, was Zweifel an der Durchführbarkeit eines Geschäfts aufkommen lässt.
-Nach dem Bericht der Financial Times stiegen die Nissan-Aktien um 9,6 %, da die Anleger auf die Möglichkeit einer Tesla-Partnerschaft reagierten.
Japanische Beamte drängen angeblich auf eine Partnerschaft zwischen Tesla und Nissan
Einem Bericht der Financial Times zufolge hat eine hochrangige japanische Gruppe, zu der auch das ehemalige Tesla-Vorstandsmitglied Hiromichi Mizuno und Ex-Premierminister Yoshihide Suga gehören, einen Plan entwickelt, um Tesla zu einer Investition in Nissan zu bewegen. Der Vorschlag sieht vor, dass Tesla die US-Fertigungsanlagen von Nissan übernehmen könnte, wodurch der Elektroauto-Riese möglicherweise mehr Kapazitäten in Nordamerika hätte.
Dynamik des Aktienkurses von Tesla Inc (TSLA) (2021 - Feb 2025) Quelle: TradingView
Die Initiative kommt, nachdem Nissans 60 Milliarden Dollar schwere Fusionsgespräche mit Honda letzte Woche gescheitert sind. Nissan hat seitdem Interesse an der Suche nach neuen strategischen Partnern bekundet, um seine Position auf dem sich schnell entwickelnden Automobilmarkt zu stärken.
Zweifel am Interesse von Tesla an Nissans Fabriken
Trotz der Berichte bestritt Mizuno öffentlich jegliche Beteiligung an dem Vorschlag und erklärte, dass er "absolut nicht involviert" sei und dass Tesla wahrscheinlich kein Interesse an Nissans bestehenden Werken habe. Er wies darauf hin, dass Tesla bei seiner Produktion auf maßgeschneiderte Fabriken zurückgreift, die für die eigenen Produktionsbedürfnisse entwickelt wurden, was die Infrastruktur von Nissan weniger attraktiv macht.
Der leitende Aktienanalyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown schloss sich diesen Bedenken an und argumentierte, dass Teslas "Geheimwaffe" seine einzigartig optimierten Fabriken seien. "Es gibt wenig Grund für Tesla, in eine veraltete Infrastruktur zu investieren, die nicht mit seinem Produktionsmodell übereinstimmt", sagte Britzman.Darüber hinaus erklärte Sugas Büro, dass ihm keine formellen Bemühungen bekannt seien, Teslas Investition in Nissan zu fördern, was die Unsicherheit über die Glaubwürdigkeit des Vorschlags weiter erhöht.
Nissan-Aktien steigen inmitten der Spekulationen
Trotz der Ungewissheit stiegen die Aktien von Nissan nach dem Bericht der Financial Times um 9,6 %, da die Anleger über eine mögliche Partnerschaft spekulierten. Die Marktreaktionen deuten darauf hin, dass selbst unbestätigte Berichte über die Beteiligung von Tesla ausreichen, um den Optimismus in Bezug auf die Zukunftsaussichten von Nissan zu steigern.
In der Zwischenzeit deutete ein separater Nikkei-Bericht darauf hin, dass das taiwanesische Unternehmen Foxconn eine andere Allianz vorgeschlagen hat, an der Honda, Nissan und Mitsubishi Motors beteiligt sind. Mitglieder des Nissan-Vorstands haben Berichten zufolge auch Tesla und Apple als mögliche strategische Investoren ins Gespräch gebracht, obwohl keine formellen Verhandlungen bestätigt wurden.
Während sich Nissan nach den gescheiterten Fusionsgesprächen mit Honda neu formiert, gehen die Spekulationen über mögliche neue Partnerschaften weiter. Berichten zufolge könnte Tesla ein Kandidat sein, doch Dementis von Schlüsselfiguren und Zweifel von Analysten lassen Zweifel an der Machbarkeit eines solchen Geschäfts aufkommen. Dennoch ist der Enthusiasmus der Anleger ungebrochen, was das Vertrauen des Marktes in die Fähigkeit von Nissan unterstreicht, in naher Zukunft eine transformative Partnerschaft einzugehen.
Zur Erinnerung: Tesla Inc. hat Audi, eine der führenden deutschen Luxusautomarken, bei den weltweiten Verkaufszahlen für 2024 überholt, obwohl weniger Fahrzeuge als von Analysten prognostiziert ausgeliefert wurden.