27.02.2025
Jainam Mehta
Beitragende
27.02.2025

WTI-Rohölpreis notiert inmitten zunehmender Angebotssorgen nahe einem Zweimonatstief

WTI-Rohölpreis notiert inmitten zunehmender Angebotssorgen nahe einem Zweimonatstief Rohöl der Sorte WTI wird angesichts der gestiegenen Angebotserwartungen nahe einem Zweimonatstief gehandelt

\Die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bewegt sich weiterhin in der Nähe eines Zweimonatstiefs und wird mit 68,53 $ pro Barrel gehandelt, was einem Rückgang gegenüber dem letzten Schlusskurs von 68,67 $ entspricht. Die Marktstimmung ist nach wie vor rückläufig, was auf die Besorgnis über das erwartete steigende Angebot und die sich abschwächenden Nachfrageaussichten zurückzuführen ist.

Brent-Rohöl ist ebenfalls zurückgegangen und wird derzeit bei 72,09 $ gehandelt, nachdem es zuvor bei 72,20 $ geschlossen hatte. Die Möglichkeit eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine hat Spekulationen über eine Aufhebung der Sanktionen gegen russische Ölexporte angeheizt, was zu einem Anstieg des weltweiten Rohölangebots führen könnte. Darüber hinaus haben Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums - die durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump noch verstärkt wurden - die Nachfrageerwartungen gedämpft. Trump hat bereits Zölle in Höhe von 10 % auf chinesische Importe und 25 % auf Stahl und Aluminium verhängt und plant, die Zölle auf weitere Sektoren auszuweiten.

USOIL-Preisdynamik (Jan 2025 - Feb 2025) Quelle: TradingView.

Chevrons Lizenzentzug in Venezuela trägt zur Marktunsicherheit bei

Eine weitere wichtige Entwicklung, die sich auf die Ölmärkte auswirkt, ist Trumps Ankündigung, die Öllizenz der Chevron Corp. in Venezuela zu widerrufen. Diese Entscheidung hat die Kritik der venezolanischen Vizepräsidentin Delcy Rodriguez ausgelöst, die den Schritt als schädlich und unerklärlich" bezeichnete. Der Entzug der Lizenz könnte die venezolanischen Ölexporte verringern, aber die allgemein rückläufige Stimmung am Markt hat das Aufwärtspotenzial der Rohölpreise begrenzt.

Darüber hinaus hat die irakische Regionalregierung Kurdistans mit dem Bundesölministerium eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der kurdischen Rohölexporte getroffen, die noch von der Türkei genehmigt werden muss. Die irakisch-türkische Pipeline ist seit März 2023 geschlossen, nachdem die Internationale Handelskammer (ICC) in einem Urteil die Türkei verpflichtet hatte, Bagdad 1,5 Mrd. USD Schadenersatz für nicht genehmigte Exporte zwischen 2014 und 2018 zu zahlen. Sollten die kurdischen Ölexporte wieder aufgenommen werden, könnte dies den globalen Angebotsdruck weiter erhöhen und die Ölpreise belasten.

Technischer Ausblick: WTI bleibt rückläufig

WTI-Rohöl wird derzeit um 68,75 $ gehandelt, ein leichter Rückgang von 0,03 %, was auf anhaltenden Abwärtsdruck hindeutet. Der Pivot-Punkt liegt bei 69,25 $, wichtige Unterstützungen befinden sich bei 67,98 $ und 66,96 $. Sollten die Preise unter die Marke von 67,98 $ fallen, könnte weiterer Verkaufsdruck WTI in Richtung niedrigerer Unterstützungsmarken treiben.

Auf der Oberseite wird der Widerstand bei 70,07 $ gesehen, mit einer stärkeren Barriere bei 71,20 $. Ein Durchbruch über die 69,25 $-Marke könnte eine Trendwende nach oben signalisieren, doch vorerst bleibt WTI unter dem 50-Tage-EMA (70,47 $) und dem 200-Tage-EMA (71,94 $), was den Abwärtstrend verstärkt.

Marktausblick: Öl bleibt unter Druck

Die WTI-Rohölpreise dürften in nächster Zeit volatil bleiben, da die Händler die Auswirkungen der Entwicklungen auf der Angebotsseite und der wirtschaftlichen Unsicherheiten bewerten. Ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine, Trumps Zollpolitik und kurdische Ölexporte werden entscheidende Faktoren sein, die die Preisentwicklung beeinflussen. Sofern sich die Nachfrageerwartungen nicht verbessern, könnten die Ölpreise weiterhin unter Abwärtsdruck stehen, wobei Händler auf wichtige technische Niveaus und geopolitische Updates achten sollten.

Wie bereits erwähnt, stand WTI-Rohöl angesichts der geopolitischen Entwicklungen und der wirtschaftlichen Unsicherheit unter anhaltendem Verkaufsdruck.

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