Pfund Sterling gibt nach, da Trumps Zolldrohungen die Marktstimmung belasten

Das Pfund Sterling (GBP) schwächte sich am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar (USD) ab und fiel im europäischen Handel auf 1,2650. Die risikoarme Stimmung wurde durch die erneuten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump angeheizt, was die Anleger dazu veranlasste, sich sicheren Anlagen wie dem US-Dollar zuzuwenden.
Der US-Dollar-Index (DXY) kletterte bis auf 106,70 und spiegelte damit einen stärkeren Greenback angesichts der zunehmenden weltweiten Handelsspannungen wider.
Trumps jüngste Erklärung signalisierte, dass Zölle auf die Eurozone bevorstehen, mit einer 25-prozentigen Abgabe auf Automobile und zusätzlichen Zöllen auf andere Sektoren. Trump hat zwar bereits Zölle in Höhe von 10 % auf chinesische Importe und 25 % auf Stahl und Aluminium verhängt, doch eine Ausweitung dieser Maßnahmen auf die Eurozone mit ihren 27 Ländern würde die Sorge vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung noch verstärken. In der Zwischenzeit gewährte Trump Kanada und Mexiko eine weitere einmonatige Fristverlängerung und verschob die Zölle bis zum 2. April.
GBP/USD-Kursprognose (Januar 2025 - Februar 2025) Quelle: TradingView.
Pfund Sterling wartet auf Handelsverhandlungen und Wirtschaftsdaten
Abgesehen von den Zollspannungen verfolgen die Anleger aufmerksam das bevorstehende Treffen zwischen Trump und Starmer, bei dem der britische Premierminister Keir Starmer voraussichtlich die Handelsbeziehungen mit den USA erörtern wird. Da das Vereinigte Königreich der fünftgrößte Handelspartner der USA ist, könnten diese Gespräche dem Markt Klarheit über mögliche Handelsabkommen verschaffen.
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist das Vereinigte Königreich nicht direkt von Trumps Handelsbeschränkungen betroffen. Auf einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz erklärte Trump, er sei sich nicht sicher, ob er Zölle gegen das Vereinigte Königreich verhängen wolle, und äußerte sich zuversichtlich, ein günstiges Handelsabkommen mit der Regierung Starmer abzuschließen. In ähnlicher Weise spielte die britische Kanzlerin Rachel Reeves die Bedenken über Handelsstörungen herunter und verwies auf das frühere Wirtschaftswachstum unter Trumps erster Amtszeit.
Darüber hinaus erwarten die Marktteilnehmer wichtige US-Wirtschaftsdaten, darunter den PCE-Inflationsbericht, die Auftragseingänge für langlebige Güter und die Aktualisierung des US-BIP. Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank bleibt im Fokus, da die Erwartungen für eine Zinssenkung im Juni laut dem CME FedWatch-Tool auf 68% gestiegen sind.
Technische Analyse: GBP/USD hält sich über der wichtigen Unterstützung
Die GBP/USD-Paarung bewegt sich in der Nähe von 1,265 und stößt auf Widerstand um den 200-Tage-EMA (Exponential Moving Average) bei 1,268. Während das GBP weiterhin unter Druck steht, hält es sich oberhalb des 38,2%-Fibonacci-Retracement-Levels bei 1,262 und signalisiert damit potenzielle technische Unterstützung.
Der 14-Tage-RSI (Relative Strength Index) liegt weiterhin über 60,00, was auf ein zinsbullisches Momentum hindeutet, falls das GBP seine Stärke oberhalb der wichtigsten Unterstützungsniveaus beibehält. Sollte der Verkaufsdruck anhalten, könnte das Tief vom 11. Februar bei 1,2333 als nächste kritische Unterstützungszone dienen. Auf der Oberseite liegen die wichtigsten Widerstandsniveaus bei 1,2767 (50% Fibonacci) und 1,2927 (61,8% Fibonacci-Retracement).
Ausblick: Tarifentwicklungen und Fed-Politik im Fokus
Die Marktstimmung bleibt fragil, da die Anleger die möglichen Auswirkungen von Trumps Handelspolitik auf die Stabilität der Weltwirtschaft abwägen. Die kurzfristige Entwicklung von GBP/USD wird weitgehend von den Handelsverhandlungen zwischen den USA und Großbritannien, den angekündigten Zöllen und den anstehenden US-Wirtschaftsdaten abhängen. Sollte Trump seine Handelsmaßnahmen gegenüber der Eurozone verschärfen, könnte die Risikoaversion den US-Dollar weiter stärken und das Pfund Sterling zusätzlich unter Druck setzen.
Wie bereits erwähnt, gab GBP/USD angesichts der US-Zolldrohungen und der weltweiten Handelsunsicherheit nach. Die Anleger warten auf die US-Wirtschaftsdaten und das Treffen zwischen Trump und Starmer, um eine weitere Orientierung zu erhalten.