EUR/USD-Kurs fällt wegen Trumps Umfragevorsprung auf ein 5-Monats-Tief

Die EUR/USD-Bullen hatten große Hoffnungen, dass der Euro die Marke von 1,0900 überschreiten würde, doch die Geschichte nahm eine Wendung, obwohl starke deutsche Fabrikdaten auf eine Erholung hindeuteten. Der Euro konnte sich nicht behaupten, da die jüngsten US-Wahlumfragen Donald Trump in Führung sahen, was dem Dollar neuen Auftrieb verlieh. Die Folgen? Ein Absturz auf die Marke von 1,0700, ein Fünfmonatstief für den Euro.
Die Marke von 1,0700 bewahrte EUR/USD jedoch vor weiteren Verlusten, da das deutsche verarbeitende Gewerbe mit einem Anstieg der Werksaufträge im September um 4,2 %, der den Rückgang des Vormonats von 5,4 % umkehrte, einen dringend benötigten Impuls gab. Dieser Wiederanstieg der Nachfrage nach deutschen Gütern ist ein deutliches Lebenszeichen der industriellen Basis des Landes. Normalerweise würde ein solcher Anstieg den Euro unterstützen und das Vertrauen in die Erholung der Währung stärken. Diese positive Dynamik konnte jedoch den jüngsten Anstieg des US-Dollars nicht aufhalten, der größtenteils durch die Aussicht auf eine Trump-Präsidentschaft ausgelöst wurde.
Die Rede des EZB-Präsidenten wird den Ausblick für den Euro beeinflussen
Für EUR/USD-Händler könnte die bevorstehende Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde der Schlüssel zum Verständnis der nächsten Schritte für den Euro sein. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich ihre Zinssätze um 25 Basispunkte gesenkt und damit im Oktober die dritte Zinssenkung in Folge vorgenommen. Mit der Senkung der Zinssätze für Einlagefazilitäten, Refinanzierungs- und Kreditgeschäfte auf 3,25 %, 3,40 % bzw. 3,65 % signalisierte die EZB eine vorsichtige Haltung. Ziel der Bank ist es, die Inflation in den Griff zu bekommen, die kürzlich zum ersten Mal seit über drei Jahren unter die Zielmarke von 2 % gefallen ist. Die Händler konzentrieren sich nun darauf, ob die EZB an diesem Kurs festhält oder einen restriktiveren Ausblick gibt.
Da sich EUR/USD in der Nähe der 1,0700-Marke bewegt, werden die Händler genau hinhören und hoffen auf Erkenntnisse darüber, ob die EZB ihre Haltung angesichts der Stärke der deutschen Industrie ändern könnte. Ein falscher Ton könnte EUR/USD eine Chance bieten, sich von den jüngsten Tiefständen zu erholen.
Die Wahlunsicherheit hält die EUR/USD-Bullen an der Schwelle von 1,0900. Die Marktteilnehmer sehen diese politische Unsicherheit als einen der wichtigsten Faktoren an.