Nintendo-Aktien stürzen aufgrund von US-Zollängsten um fast 10% ab

Die Aktien von Nintendo Co, dem Hersteller der Mario Kart-Franchise, fielen am Freitag in Tokio um fast 9,8 % und verzeichneten damit den stärksten Einbruch innerhalb eines Tages seit August 2024.
Der Ausverkauf erfolgte, nachdem das Unternehmen erst letzten Monat ein Allzeithoch erreicht hatte und Anfang des Jahres um 23 % gestiegen war. Andere japanische Spielehersteller litten ebenfalls: Sony Group Corp. fiel um 6 % und Bandai Namco Holdings Inc. fiel um 3,6 %, berichtet Bloomberg.
Der starke Rückgang ist auf die wachsende Angst der Anleger vor erhöhten US-Zöllen auf chinesische Importe zurückzuführen. Im Rahmen der neuen Maßnahmen, die der ehemalige Präsident Donald Trump angekündigt hat, wurden die Zölle auf chinesische Waren - einschließlich Spielkonsolen - am 4. März von 10 % auf 20 % verdoppelt.
Da die meiste Spielehardware entweder in China hergestellt wird oder auf chinesische Komponenten angewiesen ist, sagen Analysten voraus, dass die höheren Kosten die Konsolenpreise in den USA, dem weltweit größten Spielemarkt, in die Höhe treiben werden.
Nervosität am Markt und Ausverkauf bei globalen Fonds
Der allgemeine Ausverkauf der japanischen Spieleaktien hängt auch mit dem Verhalten der weltweiten Anleger zusammen. Etwa die Hälfte der Nintendo-Aktien wird von ausländischen Anlegern gehalten, und die jüngste Marktvolatilität hat viele von ihnen dazu veranlasst, selbst hochrentable Anlagen abzustoßen.
"Globale Investoren bauen ihre Positionen in japanischen Aktien ab und können jetzt nicht einmal mehr die attraktivsten Aktien verkaufen, an denen sie bisher festgehalten haben", sagte Ikuo Mitsui, Fondsmanager bei Aizawa Securities Co.
Der japanische Spielesektor war ein seltener Lichtblick auf dem japanischen Aktienmarkt: Der Solactive Japan Games & Animation Index stieg in diesem Jahr um 14 %, während der breiter gefasste Topix-Index um 1,2 % fiel. Die Verluste vom Freitag zeigen jedoch, dass auch diese hochfliegenden Aktien nicht immun gegen den zunehmenden Marktdruck sind.
Die erhöhten Zölle verändern die Wahrnehmung der Widerstandsfähigkeit des Spielesektors. "Softwarehersteller wie Spieleentwickler galten innerhalb des Technologiesektors als relativ zollsichere Häfen", so Analyst Robin Zhu von Sanford C. Bernstein. Doch mit steigenden Hardwarekosten sind die Aussichten für Konsolenhersteller wie Nintendo und Sony unsicherer geworden.
Zuvor waren die Aktien vonDell Technologies Inc. nach einem gemischten Ergebnisbericht, der die Anleger verunsicherte, um 7 % auf 100,54 $ gefallen.