EUR/USD-, USD/JPY- und AUD/USD-Prognose: Volatilität inmitten von Handelskonflikten und Fed-Ausblick

Der breitere Devisenmarkt reagiert weiterhin empfindlich auf Entwicklungen in der US-Handelspolitik und auf geldpolitische Erwartungen. Während der US-Erzeugerpreisindex (PPI) eine nachlassende Inflation aufwies, die Spekulationen über Zinssenkungen der Fed im Juni schürte, könnten die anhaltenden Handelsspannungen mit der EU, Japan und Australien in den kommenden Wochen zu weiterer Volatilität führen.
Händler werden die Daten zum Michigan-Verbrauchervertrauen und die Zollverhandlungen zwischen den USA und der EU beobachten, um die nächste Richtungsänderung an den Devisenmärkten zu erkennen.
EUR/USD-, USD/JPY- und AUD/USD-Kursprognose (Quelle: TradingView).
EUR/USD konsolidiert sich, da Zollbedenken die Stimmung belasten
Die EUR/USD-Paarung handelt inmitten der eskalierenden Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union nahe 1,0895. Das Paar steht weiterhin unter leichtem Abwärtsdruck, da die Anleger die Auswirkungen eines möglichen 200%igen Zolls auf EU-Alkoholimporte bewerten, den Präsident Donald Trump als Reaktion auf die europäischen Gegenmaßnahmen gegen amerikanischen Whiskey angekündigt hat.
Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt vorsichtig, und Bundesbankpräsident Joachim Nagel warnt, dass ein anhaltender Handelskrieg Deutschland in eine Rezession stürzen könnte. Die EUR/USD-Rallye von Anfang März legt eine Pause ein, und die technischen Indikatoren deuten auf eine Handelsspanne zwischen 1,0680 und 1,0950 hin. Analysten gehen davon aus, dass die Paarung zwar unter 1,0820 fallen könnte, ein Rückgang auf 1,0780 in nächster Zeit jedoch unwahrscheinlich ist.
USD/JPY stabil, steht aber unter Druck durch BOJ-Zinserhöhungsspekulationen
Die Paarung USD/JPY wird in einer engen Spanne zwischen 147,45 und 148,70 gehandelt, da Anleger die Erwartungen einer Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) im Mai abwägen. Japans größte Gewerkschaft Rengo hat eine Lohnerhöhung von 5,46% durchgesetzt, die höchste seit 1991, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass der Inflationsdruck die BOJ früher als erwartet zu einer Straffung der Politik zwingen könnte.
Die Analysten der UOB Group gehen jedoch davon aus, dass USD/JPY innerhalb der Spanne von 146,50-149,50 bleiben wird, da der dovishe Schwenk der Federal Reserve das Aufwärtspotenzial für den US-Dollar begrenzt. Solange sich die US-Wirtschaftsdaten nicht verbessern, wird es für USD/JPY schwierig sein, sich in nächster Zeit über 150 zu bewegen.
AUD/USD schwächt sich ab, da die Rohstoffpreise die Handelsrisiken nicht ausgleichen können
Der Australische Dollar (AUD/USD) wird nahe 0,6290 gehandelt und kämpft, nachdem er auf der Tages-Chart unter den aufsteigenden Channel gebrochen ist. Die US-Zölle in Höhe von 25 % auf australische Aluminium- und Stahlexporte bleiben ein wichtiger Risikofaktor, wobei der australische Premierminister Anthony Albanese bestätigte, dass seine Regierung keine Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde.
Trotz der Unterstützung durch steigende Gold-, Stahl- und Eisenerzpreise bleibt der AUD aufgrund der Unsicherheit im globalen Handel und den Verhandlungen zwischen den USA und China unter Druck. Analysten erwarten, dass AUD/USD innerhalb der Spanne von 0,6245-0,6385 bleibt, wobei 0,6187 als kritische Unterstützungsmarke fungiert.
In einer früheren Analyse wurde prognostiziert, dass EUR/USD ein Fünfmonatshoch von 1,0930 anpeilen würde, was durch die Erwartung einer Zinssenkung der Federal Reserve im Mai unterstützt wurde. Die aktuellen Handelsspannungen und die Zurückhaltung der EZB haben die Dynamik jedoch gebremst.