15.03.2025
Oleg Tkachenko
Autor und Experte der Traders Union
15.03.2025

BMW rechnet mit 1 Mrd. € Schaden durch Handelszölle

BMW rechnet mit 1 Mrd. € Schaden durch Handelszölle BMW rechnet mit 1 Mrd. € Verlust durch Zölle, da sich der Handelskrieg verschärft

BMW hat davor gewarnt, dass neue Handelszölle die Gewinne des Unternehmens im Jahr 2025 um bis zu 1 Milliarde Euro (1,09 Milliarden Dollar) schmälern könnten, da die Handelsspannungen zwischen China, der EU und den USA zunehmen.

Das Unternehmen wies darauf hin, dass der finanzielle Druck durch die Zölle auf seine in China hergestellten Elektrofahrzeuge (EVs) und die US-Zölle auf Stahl, Aluminium und Fahrzeugimporte aus Mexiko seine Gewinnmarge für das Automobilsegment beeinflussen wird, die für das Jahr auf 5-7% prognostiziert wird, berichtet Reuters.

Trotz des schwierigen Umfelds bleibt die BMW-Führung vorsichtig optimistisch. Finanzvorstand Walter Mertl merkte an, dass der Ausblick des Unternehmens angepasst werden würde, wenn sich die Zollsituation ändert.

Auswirkungen der eskalierenden Handelskonflikte

Die Abhängigkeit von Exporten sowohl aus China als auch aus den USA macht BMW besonders anfällig für zollbedingte Risiken. Das Unternehmen ist der wertmäßig größte Automobilexporteur aus den USA und exportiert mehr als die Hälfte seiner in Deutschland hergestellten Fahrzeuge in Länder außerhalb der EU.

Die Handelsbarrieren werden jedoch immer größer, und die drohenden zusätzlichen Zölle sowohl der Europäischen Union als auch der USA werden die Situation weiter verschärfen. Der Automobilhersteller, der bereits mit der Konkurrenz der schnell wachsenden chinesischen EV-Hersteller konfrontiert ist, sieht sich in einer schwierigen globalen Handelslandschaft gefangen.

Daniel Schwarz von Stifel Research kommentierte die wachsende Abhängigkeit von den US-Märkten mit den Worten: "In einem Umfeld, in dem China ein viel schwierigerer Markt geworden ist und keine Besserung in Sicht ist, hat die Abhängigkeit von den USA zugenommen. Zölle sind daher ein erhebliches Risiko". Er schlug jedoch vor, dass eine Steigerung der US-Produktion die Auswirkungen teilweise abmildern könnte, auch wenn dies mit höheren Kosten verbunden wäre.

Finanzielle Leistung und Ausblick

Im Jahr 2024 verzeichnete BMW einen deutlichen Rückgang des Nettogewinns um mehr als ein Drittel auf 7,68 Milliarden Euro, was den Markterwartungen entsprach. Schwächere Verkäufe in China und Deutschland sowie Lieferverzögerungen aufgrund eines Bremsproblems trugen zu dem schlechten Ergebnis bei. Das Unternehmen warnte auch davor, dass höhere Fixkosten aus dem Abbau von Lagerbeständen das Ergebnis des vierten Quartals beeinträchtigen würden, das einen Gewinnrückgang von 41 % aufwies.

Trotz dieser Herausforderungen schlug BMW eine erhöhte Ausschüttungsquote von 36,7 % vor, die zu den höchsten in der Unternehmensgeschichte gehört, und erklärte eine Dividende von 4,32 Euro je Vorzugsaktie für 2024, was allerdings einen Rückgang gegenüber den im Vorjahr ausgezahlten 6,02 Euro darstellt.

Zur Erinnerung: Tesla Inc. hat Audi, eine der führenden deutschen Luxusautomarken, bei den weltweiten Verkaufszahlen für 2024 überholt, obwohl das Unternehmen weniger Fahrzeuge ausliefert als von Analysten prognostiziert.

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