Pfund stabilisiert sich über $1,29, da britische PMI-Daten die Zurückhaltung der Fed und die Zollunsicherheit ausgleichen

Das britische Pfund hielt sich während des asiatischen Handels am Dienstag in der Nähe von $1,2920 und konnte damit seine Gewinne vom Vortag halten, da starke britische PMI-Daten trotz globaler makroökonomischer Unsicherheiten Unterstützung boten. Die jüngsten Zahlen aus dem britischen Dienstleistungssektor zeigten eine robuste Expansion, wobei die erneute Nachfrage nach Finanz- und Verbraucherdienstleistungen auf eine breitere wirtschaftliche Erholung hindeutet.
Infolgedessen rechnen Händler nun mit einer 60-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um einen Viertelpunkt durch die Bank of England (BoE) im Mai - gegenüber früheren Erwartungen einer aggressiveren geldpolitischen Lockerung. Auch die HSBC hat ihre Erwartungen revidiert und prognostiziert, dass der Leitzins der BoE bis zum dritten Quartal 2026 3 % erreichen wird.
Die Aufwärtsbewegung trieb GBP/USD auf ein Tageshoch von 1,295 $ und näherte sich damit dem in der vergangenen Woche erreichten Viermonatshoch von 1,30 $. Trotz der sich abzeichnenden politischen und handelsbezogenen Risiken, wie der Unsicherheit über die US-Zölle und die bevorstehende britische Frühjahrserklärung, blieb die Stimmung der Anleger gegenüber dem Pfund vorsichtig optimistisch.
GBP/USD-Preisdynamik (Januar 2025 - März 2025) Quelle: TradingView.
Dollar schwächt sich ab, da die Fed Vorsicht signalisiert und die Inflationssorgen weiter bestehen
Unterdessen schwächte sich der US-Dollar leicht ab und trug zur relativen Stärke des Pfunds bei. Der Dollar geriet nach den Äußerungen des Präsidenten der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, unter Druck, der vor anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und langsamer als erwarteten Fortschritten bei der Inflation warnte. Bostic revidierte seine Erwartungen für Zinssenkungen und stimmte damit mit der allgemeineren Haltung der Fed überein, die für dieses Jahr zwei Zinssenkungen vorsieht. Allerdings betonte er handelsbezogene Risiken, insbesondere im Hinblick auf die von US-Präsident Donald Trump am 2. April angekündigten Zölle.
Der S&P Global Services PMI stieg von 51,0 im Februar auf 54,3 im März und übertraf damit die Markterwartungen, was auf eine robuste US-Wirtschaft hindeutet und den Rückgang des Dollars noch verstärkte. Händler betrachteten diese Daten jedoch im breiteren Kontext anhaltender globaler Risiken, einschließlich Trumps Handelspolitik und deren potenziellen inflationären Folgen.
Ausblick: Schlüsselereignis in Großbritannien droht
Mit Blick auf die Zukunft richten die Märkte ihr Augenmerk auf die Frühjahrserklärung des britischen Schatzkanzlers Rachel Reeves am Mittwoch, die Aufschluss über die fiskalischen Aussichten und die wirtschaftlichen Prioritäten der von Starmer geführten Regierung geben wird. GBP/USD bleibt zwar oberhalb von 1,29 gestützt, doch könnten etwaige dovishe politische Hinweise der BoE oder ein Stimmungsumschwung an den Märkten aufgrund handelspolitischer Entwicklungen den Kurs ändern. Bis dahin profitiert das Währungspaar weiterhin von der relativ hawkishen Haltung der BoE und der jüngsten wirtschaftlichen Outperformance.
Wie wir bereits in früheren Berichten festgestellt haben, spiegelt GBP/USD weiterhin die divergierende Politik der Zentralbanken wider, wobei der vorsichtige Kurs der Bank of England in Richtung Zinssenkungen im Gegensatz zu der veränderten Haltung der Fed inmitten der zollbedingten Unsicherheit steht. Der Hauptwiderstand liegt nach wie vor bei 1,30, während Händler die aktuellen Inflationsdaten aus dem Vereinigten Königreich und die Makrodaten aus den USA als nächste richtungsweisende Hinweise betrachten.