Google zahlt 100 Millionen Dollar als Entschädigung für überteuerte Anzeigen

Google hat sich bereit erklärt, 100 Millionen Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage beizulegen, die sich über 14 Jahre erstreckt hat.
In der Klage, die ursprünglich im März 2011 eingereicht wurde, wird behauptet, dass Google den Werbetreibenden überhöhte Preise in Rechnung stellte, indem es versprochene Rabatte nicht gewährte und für Klicks auf Anzeigen außerhalb der geografischen Gebiete, auf die die Werbetreibenden gezielt hatten, Gebühren verlangte, berichtet Reuters.
Der Vergleich, der am Donnerstag beim US-Bezirksgericht für Nordkalifornien eingereicht wurde, muss noch vom Gericht genehmigt werden. Die Klage bezieht sich auf das AdWords-Programm von Google, das jetzt als Google Ads bekannt ist.
Die Werbetreibenden behaupten, dass das Unternehmen seine Smart Pricing-Formel manipuliert hat, um die ihnen zustehenden Rabatte zu verringern, und damit gegen ihre Vertragsbedingungen verstoßen hat. Darüber hinaus wurde Google vorgeworfen, die Werbetreibenden in die Irre zu führen, indem es die Anzeigenverteilung nicht auf die von ihnen gewählten Standorte beschränkte und damit gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstieß.
Einzelheiten des Vergleichs
Der Vergleich gilt für Werbetreibende, die die AdWords-Plattform zwischen dem 1. Januar 2004 und dem 13. Dezember 2012 genutzt haben. Obwohl Google jegliches Fehlverhalten bestritten hat, hat es dem Vergleich zugestimmt. Das Unternehmen behauptet, dass die Änderungen an seinem Anzeigenprodukt vor mehr als zehn Jahren vorgenommen wurden, und sein Sprecher Jose Castaneda erklärte: "Wir freuen uns, dass der Fall beigelegt ist."
Die Anwälte der Kläger können bis zu 33 % der Vergleichssumme als Honorar verlangen, zusätzlich zu 4,2 Millionen Dollar für Auslagen. Der Rechtsstreit zog sich über Jahre hin, wobei die beteiligten Parteien mehr als 910.000 Seiten an Dokumenten und mehrere Terabyte an Klickdaten von Google durchgesehen haben. Darüber hinaus wurde der Fall in sechs Mediationssitzungen verhandelt, bevor eine Einigung erzielt wurde.
Weiteres Vorgehen
Sollte dieser Vergleich angenommen werden, wäre damit eine wichtige rechtliche Herausforderung für Google gelöst. Obwohl das Unternehmen kein Fehlverhalten zugegeben hat, unterstreicht der Fall die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Fairness bei digitalen Werbepraktiken.
Werbetreibende, die an der Sammelklage teilgenommen haben, können mit einer Entschädigung rechnen, und andere Technologieunternehmen werden das Ergebnis genau beobachten, da es künftige Rechtsstreitigkeiten über Werbepraktiken beeinflussen könnte.
Kürzlich schrieben wir, dass Google Play den Zugang zu 17 nicht registrierten ausländischen Kryptowährungsbörsen in Südkorea nach einer formellen Aufforderung durch die Financial Intelligence Unit (FIU) des Landeseingeschränkt hat.