Nvidia-Aktie zeigt kurzfristige Schwäche inmitten erneuter US-Zolldrohungen

Am 2. April 2025 notiert die Nvidia Corporation (NVDA) bei $110,15, was einem Tagesanstieg von 1,67% entspricht.
Trotz dieses leichten Anstiegs ist die Aktie seit Jahresbeginn um ca. 18 % gefallen und wird derzeit fast 27 % unter ihrem Rekordhoch von 153,13 $ gehandelt, das Anfang Januar erreicht wurde. Dieser Rückgang spiegelt die zunehmende Vorsicht der Anleger angesichts der wachsenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten wider.
Aus technischer Sicht gibt es auf dem Chart von Nvidia mehrere kritische Niveaus zu beobachten. Die unmittelbare Unterstützung liegt bei 105 $, die in den letzten Sitzungen wiederholt getestet wurde und derzeit als kurzfristige Untergrenze fungiert. Eine wesentlichere und psychologisch bedeutsamere Unterstützung befindet sich bei der 100 $-Marke. Ein Durchbruch unter diese Marke könnte die Tür für weitere Rückgänge öffnen, wobei die nächste Unterstützung bei 95 $ liegen könnte.
Kursentwicklung der NVDA-Aktie (Januar 2025 - April 2025). Quelle: TradingView.
Auf der Oberseite trifft die Aktie auf einen Widerstand bei 115 $, der mit dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt übereinstimmt. Ein erfolgreicher Abschluss über diesem Niveau wäre ein ermutigendes Signal für zinsbullische Händler. Ein weiterer Widerstand ist bei 120 $ zu erwarten, der mit dem längerfristigen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt zusammenfällt. Solange Nvidia diese Niveaus nicht zurückerobern kann, bleibt das Aufwärtsmomentum begrenzt.
Zollsorgen kollidieren mit KI-Optimismus
Die jüngste Underperformancevon Nvidia lässt sich nicht nur auf technische Aspekte zurückführen. Makroökonomische und politische Entwicklungen haben die Aktie stark belastet, insbesondere die erneute Androhung von Zöllen im Rahmen der Handelsrhetorik von Präsident Donald Trump. Einem kürzlich erschienenen Bericht von Barron's zufolge wurden Halbleiter zwar nicht in die jüngste Runde der vorgeschlagenen Zölle einbezogen, doch wächst die Sorge, dass künftige Maßnahmen direkt auf Chip-Hersteller wie Nvidia abzielen könnten.
Die Anleger reagieren besonders empfindlich auf mögliche Zölle auf in China hergestellte Halbleiter und Hardwarekomponenten, die die Produktionskosten von Nvidia in die Höhe treiben und die Lieferkette des Unternehmens verkomplizieren würden. Jede formelle Einführung dieser Zölle könnte die Gewinnspannen beeinträchtigen und die Fähigkeit des Unternehmens einschränken, auf den globalen Märkten wettbewerbsfähige Preise zu erzielen.
Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Nvidias KI-Hardware nach wie vor außergewöhnlich hoch. Branchenführer wie OpenAI berichten von einem explosionsartigen Wachstum des Bedarfs an fortschrittlicher Computing-Infrastruktur, die größtenteils auf Nvidias hochmodernen GPUs basiert. Diese anhaltende Nachfrage ist ein entscheidender Rückenwind und kann einen Puffer gegen externe Schocks bieten. Dennoch reichen im derzeitigen Klima starke Fundamentaldaten allein nicht aus, um die Aktie vor schlagzeilenbedingter Volatilität zu schützen.
Preisszenarien
Kurzfristig dürfte sich Nvidia in einer relativ engen Handelsspanne bewegen, die von der Unterstützung bei 105 $ und dem Widerstand bei 115 $ begrenzt wird. Wenn sich die Aktie oberhalb der 105 $-Marke halten kann, ist eine Erholung in Richtung 115 $ wahrscheinlich, insbesondere wenn es zu einer Lösung oder Entspannung der Handelsspannungen kommt. Ein Ausbruch über die 115 $-Marke könnte einen Weg in Richtung 120 $ eröffnen, was wahrscheinlich auf Verkaufsdruck stoßen würde, es sei denn, er wird durch gute Erträge oder eine klare Politik untermauert.
Auf der Abwärtsseite würde ein Durchbruch unter die 105 $-Marke auf weitere Schwäche hindeuten, wobei die nächste kritische Unterstützung bei 100 $ liegt. Ein Abschluss unter dieser Marke wäre technisch gesehen rückläufig und könnte die Aktie bis auf 95 $ fallen lassen. In Anbetracht der aktuellen Lage dürfte der Kurs der Nvidia-Aktie in den kommenden Wochen weiter unter Druck stehen und sich in einer Spanne von 100 bis 115 $ bewegen, sofern die makroökonomischen Risiken nicht nachlassen.
In der vergangenen Woche weitete die Nvidia-Aktie ihre Korrektur aus und rutschte sowohl unter ihren 50- als auch unter ihren 200-Tage-Durchschnitt. Die Bildung eines "Todeskreuzes" verstärkte das rückläufige Momentum noch weiter, was darauf hindeutet, dass der Abwärtstrend in nächster Zeit anhalten könnte.