Pfundkurs steigt über $1,31, da Trumps Zölle den US-Dollar belasten

Das britische Pfund erholte sich am Donnerstag deutlich gegenüber dem US-Dollar und durchbrach zum ersten Mal seit fast sechs Monaten die Marke von 1,31 $, da Händler auf die von Präsident Donald Trump neu eingeführten US-Zölle reagierten. Die Zölle, die pauschal 10 % auf alle Importe betragen, wobei höhere Sätze auf bestimmte Länder abzielen, lösten Rezessionsängste aus, die den Greenback an den globalen Märkten schwächten.
Der US-Dollar-Index (DXY) sank auf 102,7, da die Anleger die Aussichten für die US-Wirtschaft neu bewerteten. Mit Trumps protektionistischer Politik, die nun offiziell in Kraft getreten ist, haben sich die Bedenken verstärkt, dass die USA in eine Rezession abrutschen könnten, was die US-Notenbank zum Handeln zwingt. Die Märkte rechnen nun mit Zinssenkungen der Fed um etwa 62 Basispunkte bis zum Jahresende, wobei neben der Möglichkeit der Nachfragezerstörung auch die Inflationssorgen zunehmen.
GBP/USD-Preisdynamik (März 2025 - April 2025) Quelle: TradingView.
Großbritannien vermeidet harte Vergeltungsmaßnahmen und hält die Attraktivität des Marktes aufrecht
Das Vereinigte Königreich gehörte zu den Ländern, die am wenigsten von den Zöllen betroffen waren, da es nur einen Zoll von 10 % zu entrichten hatte - weniger als andere große Volkswirtschaften. Premierminister Keir Starmer betonte eine "kühle und ruhige" Haltung und deutete an, dass Großbritannien keine unmittelbaren Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde. Seine Haltung beruhigte die Investoren, die das Vereinigte Königreich inmitten der zunehmenden globalen Spannungen als relativ isolierten Handelspartner wahrnahmen.
Nichtsdestotrotz könnte das Vereinigte Königreich indirekt unter Druck geraten. Britische Firmen könnten mit wettbewerbsfähigen Preisen ausländischer Unternehmen konfrontiert werden, die aufgrund des verlorenen Zugangs zu den US-Märkten gezwungen sind, ihre Preise weltweit zu senken. Trotzdem hielt die Stärke des Pfunds an, unterstützt durch die Erwartung der Märkte, dass die Bank of England die Geldpolitik weniger aggressiv lockern würde als ihr amerikanisches Pendant. Die Erwartungen für eine Zinssenkung durch die BoE stiegen leicht an und liegen nun bei 62 Basispunkten bis Dezember.
Technische Aussichten sprechen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends
Aus technischer Sicht hat das GBP/USD-Paar bei 1,293 eine solide Unterstützung gefunden, die mit dem 61,8%-Fibonacci-Retracement-Level übereinstimmt. Der 20-Tages-EMA bleibt aufwärts gerichtet, und der RSI kletterte auf 70, was auf ein erneutes Aufwärtsmomentum hindeutet. Unmittelbarer Widerstand liegt nahe dem Hoch vom 26. September bei 1,3434.
Wie bereits in früheren Berichten über GBP/USD erwähnt, zeigte das Paar Anzeichen eines zinsbullischen Momentums um den Bereich von 1,293. Der heutige Anstieg bestätigt, dass die Paarung auf einen Ausbruch vorbereitet war, wobei die aktuelle Erholung durch technische Indikatoren und einen schwächeren Dollar unterstützt wird. Ein Schlusskurs über 1,311 öffnet die Tür für weitere Kursgewinne in Richtung 1,3434.