Erdgaspreis sinkt, da globale Handelsspannungen und schwache Nachfrage die Märkte unter Druck setzen

Die europäischen Erdgas-Futures fielen am Montag um mehr als 5 % und fielen unter 35 € pro Megawattstunde, womit sich der Verlust von 10 % gegenüber der Vorwoche fortsetzte. Der Rückgang bringt die Preise in die Nähe des niedrigsten Stands seit September 2024.
Der Ausverkauf wird größtenteils auf die eskalierenden Handelsspannungen und die Befürchtung einer geringeren Industrietätigkeit zurückgeführt, die die Energienachfrage insgesamt senken könnte. Die Märkte reagierten negativ, nachdem China als Reaktion auf die von der US-Regierung erhobenen Gegenzölle einen Zoll von 34 % auf alle US-Einfuhren angekündigt hatte. Seitdem wächst die Sorge vor einer Verlangsamung der globalen Wirtschaftstätigkeit, insbesondere in energieintensiven Sektoren.
Präsident Donald Trump versuchte, die Rezessionsrisiken herunterzuspielen, und erklärte, dass ein Marktboom bevorstehe. Die Stimmung im Energiesektor ist jedoch weiterhin fragil. Europäische Händler wägen auch die mögliche Lockerung der EU-Gasspeicherziele aufgrund des Preisdrucks ab. Da die chinesische LNG-Nachfrage bis 2025 voraussichtlich schwach bleiben wird, könnten zudem mehr Flüssiggastransporte nach Europa umgeleitet werden, was die Preise weiter belasten würde.
Dynamik der Erdgaspreise (Februar 2025 - April 2025) Quelle: TradingView.
Technische Aufschlüsselung der US-Erdgas-Futures
In den USA rutschten die Erdgas-Futures auf 3,75 $ und schlossen damit zum ersten Mal seit Ende Januar unter dem exponentiellen gleitenden 50-Tage-Durchschnitt. Der Durchbruch signalisiert einen Verlust an Dynamik und bestätigt eine rückläufige technische Struktur, wobei die Preisentwicklung auf den Charts ein absteigendes Dreieck bildet.
Sollte die 3,75 $-Marke nicht halten, könnten die Preise die 3,43 $-Marke testen und möglicherweise auf 3,13 $ fallen. Die langfristige Unterstützung liegt in der Nähe des 200-Tage-EMA bei 3,23 $. Auf der Oberseite liegt der Widerstand bei 4,24 $ und entlang der absteigenden Trendlinie von den März-Höchstständen. Der Relative Strength Index bewegt sich knapp über 40, was auf Abwärtsdruck, aber noch nicht auf überverkaufte Bedingungen hindeutet.
Solange die Preise nicht bei starkem Volumen über 3,84 $ steigen, werden die Analysten darauf hinweisen, dass Abwärtsrisiken das kurzfristige Kursgeschehen weiterhin dominieren werden.
Wie bereits analysiert, bleiben allgemeinere Themen wie LNG-Angebotsverschiebungen, Handelsspannungen und eine schwache saisonale Nachfrage die Hauptfaktoren für den Erdgasmarkt. Diese Faktoren stellen nach wie vor eine Herausforderung für die Hausse dar, und die strukturelle Schwäche der Preise ist sowohl bei den europäischen als auch bei den US-amerikanischen Benchmarks sichtbar.