EUR/USD-Kurs unter Druck, da das Lohnwachstum in der Eurozone 5,42% erreicht

Der EUR/USD-Kurs bewegt sich weiterhin in einer leicht zinsbullischen Handelsspanne zwischen dem Widerstand bei 1,0600 und der Unterstützung bei 1,0500.
Trotz der Versuche des Euro, an Boden zu gewinnen, steht das Paar weiterhin unter Druck. Der Dollar-Index, der drei aufeinanderfolgende Abwärtstage erlebte, erholte sich im Laufe des europäischen Handels am Mittwoch und prallte an der Unterstützungszone von 105,770 ab. Diese erneute Dynamik belastete den Euro und hielt die Aufwärtsbewegung des Paares in Grenzen.
EUR/USD-Kursdynamik (Oktober-November 2024). Quelle: TradingView.
Wirtschaftliche Probleme der Eurozone trüben EUR/USD-AusblickDie von der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigen, dass die verhandelten Löhne in der Eurozone im dritten Quartal 2024 im Jahresvergleich um 5,42 % gestiegen sind, gegenüber 3,53 % im zweiten Quartal. Trotz dieser Beschleunigung konnte der Euro aufgrund des im Finanzstabilitätsbericht der EZB hervorgehobenen "fragilen Wirtschaftswachstums" keine nennenswerte Unterstützung erfahren, was den Optimismus für die Währung einschränkte.
Die Wirtschaft der Eurozone steht aufgrund hoher Kreditkosten und eines schwachen Wachstumspotenzials weiterhin unter Druck. Die Unternehmensgewinne schrumpfen aufgrund steigender Zinszahlungen, während die fiskalischen Fundamentaldaten in mehreren Ländern weiterhin fragil sind. Erhöhte Schuldenstände und Haushaltsdefizite nähren weiterhin die Sorge um die Tragfähigkeit der Staatsschulden. Diese strukturellen Schwächen stellen eine weitere Herausforderung für die Fähigkeit des Euro dar, gegenüber dem Dollar aufzuwerten.
EUR/USD fällt derzeit von der Widerstandsmarke von 1,0600 ab und wird nahe 1,0550 gehandelt. Und die technischen Indikatoren deuten auf weitere Schwäche hin. Sowohl der 50- als auch der 100-EMA sind rückläufig, was darauf hindeutet, dass die Basisunterstützung der zinsbullischen Handelsspanne möglicherweise nicht hält. Auf der 4-Stunden-Chart ist der RSI leicht unter 50 gesunken, was die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Abwärtsbewegung verstärkt. Ein Durchbruch unter die Marke von 1,0500 könnte die Tür zu weiteren Abwärtstrends öffnen und den Euro in einem ohnehin schon fragilen makroökonomischen Umfeld noch weiter schwächen.
EUR/USD sieht sich gemischten Signalen gegenüber , da Händler die positiven Daten aus der Eurozone gegen die breiteren Wirtschaftsaussichten abwägen. Die Paarung gab um 0,7 % nach, da der Euro trotz positiver regionaler Indikatoren nur schwer an Boden gewinnen konnte.