S&P 500-Kurs weitet starken Ausverkauf aus, da der Handelskrieg eskaliert und die technischen Daten einen tieferen Rückschlag bestätigen

Die US-Aktienfutures stürzten am Mittwoch ab, wobei der S&P 500 Index über 1 % verlor und sich einem Jahrestief näherte, nachdem China mit einer scharfen Vergeltungsmaßnahme die Zölle auf US-Waren auf 84 % erhöht hatte. Diese Eskalation folgt auf die jüngste kumulative 104%ige Abgabe der Regierung Biden auf chinesische Importe und signalisiert eine härtere Gangart in dem, was sich zu einem ausgewachsenen Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt entwickelt hat.
Die Futures für den Dow und den Nasdaq 100 sanken ebenfalls um 1 % bzw. 0,7 %, da die Anleger auf die Befürchtungen einer anhaltenden Störung der Weltwirtschaft reagierten. Die Aufnahme amerikanischer Unternehmen in die Exportkontrollliste durch Peking ließ die Hoffnung auf eine baldige Lösung weiter schwinden. Unterdessen gerieten Unternehmen in allen Sektoren unter Druck: Delta Airlines senkte seine Prognosen unter Berufung auf Rezessionsrisiken, AbbVie gab angesichts der drohenden Zölle auf Pharmazeutika nach, und Walmart rutschte um 1 % ab, nachdem das Unternehmen als Reaktion auf höhere Inputpreise Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt hatte.
Kursdynamik des S&P 500 (Dezember 2024 - April 2025) Quelle: TradingView.
Technische Aufschlüsselung deutet auf anhaltende Schwäche hin
Aus technischer Sicht hat der S&P 500 wichtige Unterstützungszonen deutlich unterschritten. Der Index durchbrach die untere Begrenzung eines steigenden Keils und brach unter die Unterstützung bei 5.600 Punkten ein, wobei er in fünf Sitzungen fast 5 % verlor. Der Rückgang drückte die Kurse unter alle wichtigen EMAs (20, 50, 100 und 200), die sich zuvor zwischen 5.360 und 5.774 befanden.
Die Momentum-Indikatoren verstärken die rückläufigen Aussichten. Der MACD der 4-Stunden-Chart bleibt tief im negativen Bereich, und die Histogrammbalken zeigen keine Anzeichen einer zinsbullischen Divergenz. In der Zwischenzeit ist der RSI auf 16,61 gefallen, was auf einen stark überverkauften Zustand hindeutet, der einen kurzfristigen Aufschwung auslösen könnte, aber die allgemeine Struktur bleibt fragil. Die Volumenmuster bestätigen die institutionellen Verkäufe in der Nähe des Bereichs von 5.800-5.900, was darauf hindeutet, dass ein weiterer Abwärtstrend bevorstehen könnte.
Die Aussichten hängen von der Rückeroberung wichtiger Niveaus ab
Sollten die Bullen den Bereich zwischen 5.360 und 5.600 nicht mit starkem Volumen zurückerobern, warnen Analysten vor weiteren Verlusten, wobei die technische Unterstützung bei 4.800 nun im Fokus steht. Händler werden die anstehenden Inflationsdaten und weitere Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China genau beobachten, um die nächsten Schritte abzuschätzen.
Wie in den vergangenen Sitzungen berichtet, zeigte der S&P 500 bereits technische Schwäche an der Keilwiderstandszone bei 5.750. Der heutige Durchbruch bestätigt die Trendverschiebung, auf die wir bereits hingewiesen haben, und unterstreicht die Notwendigkeit, angesichts des makroökonomischen Gegenwinds vorsichtig zu sein.