Pfundkurs klettert auf $1,285, da schwächerer Dollar den britischen Immobilienmarkt ausgleicht

Das britische Pfund stieg am Donnerstag auf $ 1,285 und setzte damit seine dreitägige Rallye gegenüber dem US-Dollar fort, da die globalen Märkte auf die sich verschärfenden Handelsspannungen zwischen den USA und China reagierten. Die Kursgewinne des Paares wurden in erster Linie durch die weit verbreitete Dollarschwäche gestützt, auch wenn inländische britische Indikatoren und geldpolitische Erwartungen die Stimmung belasteten.
Die jüngste Runde der Zolleskalation hat die Anleger verunsichert: US-Präsident Donald Trump erhöhte die Zölle auf chinesische Waren auf 125 %, kurz nachdem Peking einen Zoll von 84 % auf US-Importe erhoben hatte. Die Europäische Union folgte diesem Beispiel und beschloss Zölle auf US-Waren im Wert von 23,2 Milliarden Dollar. Diese Maßnahmen schürten die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg, verstärkten die Rezessionsängste und gaben Anlass zu weiteren geldpolitischen Lockerungen in den großen Volkswirtschaften. Im Vereinigten Königreich warnte die stellvertretende Gouverneurin der Bank of England, Clare Lombardelli, dass der Handelskrieg das Wachstum dämpfen könnte, auch wenn die Inflationsaussichten unsicher bleiben. Die Märkte gehen nun davon aus, dass die BoE die Zinsen im Mai um 50 Basispunkte senken wird, wobei bis zu vier Zinssenkungen für 2025 eingepreist sind - eine mehr als bisher erwartet.
GBP/USD-Preisdynamik (März 2025 - April 2025) Quelle: TradingView.
Änderung der BoE-Politik und Daten zum Immobilienmarkt erhöhen die Volatilität
Der geldpolitische Kurswechsel erfolgt inmitten von Anzeichen einer nachlassenden Binnennachfrage. Der RICS-Wohnungspreissaldo hat sich im März stark verlangsamt und ist nur noch um 2 % gestiegen, verglichen mit 11 % im Februar und 20 % im Januar, womit die Prognose von 8 % verfehlt wurde. Diese nachlassende Dynamik im Wohnungsbau deutet darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Schwäche auf alle Sektoren ausbreitet. Unterdessen wurde die Aufwärtsdynamik des Pfunds durch die Vorfreude auf die bevorstehenden Äußerungen der stellvertretenden BoE-Gouverneurin Sarah Breeden zu den Finanzstabilitäts- und Wachstumsaussichten des Vereinigten Königreichs gedämpft.
Das jüngste Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank deutet darauf hin, dass die US-Notenbank angesichts der hohen Inflation und des langsameren Wachstums mit "schwierigen Kompromissen" konfrontiert ist. Händler rechnen mit einer weiteren Lockerung der US-Zinsen, was zur Schwäche des Dollars beiträgt und Währungen wie das Pfund in nächster Zeit stützt.
Das Pfund hat zwar seine jüngsten Verluste wieder aufgeholt, doch könnten weitere Kursgewinne davon abhängen, wie die BoE-Beamten auf globale Schocks und inländische Schwäche reagieren. Die Marke von 1,2850 bleibt ein kurzfristiger Drehpunkt, mit Widerstand bei 1,3000 und Unterstützung bei 1,2610. Die Märkte werden die anstehenden Reden und die Veröffentlichung des britischen BIP am Freitag genau beobachten, um neue Hinweise zu erhalten.
In früheren Sitzungen wiesen wir darauf hin, dass sich die Erholung von GBP/USD fortsetzen könnte, wenn die globale Risikostimmung den Dollar aufweicht und die BoE ihre ablehnende Haltung verstärkt. Dieses Szenario zeichnet sich ab, aber das Währungspaar reagiert weiterhin empfindlich auf Überraschungen bei den Wirtschaftsdaten.