21.11.2024
Sholanke Dele
Analyst bei Traders Union
21.11.2024

EUR/USD-Kurs bedroht die Unterstützung bei 1,0500, da die EZB die Abwärtsdynamik anheizt

EUR/USD-Kurs bedroht die Unterstützung bei 1,0500, da die EZB die Abwärtsdynamik anheizt Euro rutscht um 1 % gegenüber dem USD ab, EZB signalisiert Zinssenkung inmitten einer Baisse-Stimmung

Die EUR/USD-Paarung sah sich in dieser Woche einem unerbittlichen Verkaufsdruck ausgesetzt und rutschte um 1% von der Widerstandsmarke 1,0600 ab, um die kritische Unterstützung bei 1,0500 zu testen. Dies markiert ein Drei-Tages-Tief, wobei die Bullen versuchen, das Paar über 1,0500 zu stabilisieren. Trotz ihrer Bemühungen hält die Abwärtsdynamik an, so dass der Euro anfällig für weitere Kursverluste ist.

EUR/USD-Kursdynamik (November 2024). Quelle: TradingView

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) heizt die Abwärtsstimmung an, da die politischen Entscheidungsträger wachsende Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums der Eurozone signalisieren. François Villeroy de Galhau, der Gouverneur der französischen Zentralbank, betonte, dass sich die Risiken sowohl für das Wachstum als auch für die Inflation nach unten verlagert hätten. Die Märkte rechnen nun mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember, wodurch der Zinssatz für die Einlagefazilität auf 3 % sinken würde.

Die EZB-Beamten scheinen bestrebt zu sein, einen aggressiveren geldpolitischen Lockerungszyklus einzuleiten und bis 2025 einen neutralen Zinssatz anzustreben. Diese dovishe Haltung hat das Vertrauen der Anleger gedämpft und die schwache Entwicklung des Euro gegenüber dem widerstandsfähigen US-Dollar verstärkt.

Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die PMI-Daten, während der RSI auf einen rückläufigen EUR/USD-Ausblick hindeutet

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die am Freitag veröffentlichten Daten zum Einkaufsmanagerindex (PMI) für November. Es wird erwartet, dass sich die Aktivität des privaten Sektors in der Eurozone nahe der Expansionsgrenze bewegen wird. Daher werden die Anleger diese Zahlen genau unter die Lupe nehmen, um die wirtschaftliche Gesundheit und die künftige Nachfrage einzuschätzen, wobei ein schwaches Ergebnis die Bedenken hinsichtlich der Wachstumsaussichten in der Region verstärken dürfte.

Aus technischer Sicht gibt es beim EUR/USD keine Anzeichen für eine Entspannung. Der Relative Strength Index (RSI) liegt nach wie vor über dem überverkauften Niveau, was auf weiteres Abwärtspotenzial hindeutet. Ein Durchbruch unter die Unterstützung von 1,0500 würde die Tür zum Niveau von 1,0450 öffnen, einem Mehrjahrestief für diese Paarung.

Händler sollten die Unterstützungszone um 1,0500 genau beobachten. Ein nachhaltiger Durchbruch könnte die Bühne für ausgedehnte Verluste bereiten, insbesondere wenn die PMI-Daten vom Freitag kein Vertrauen erwecken.

Der EUR/USD-Kurs bleibt unter Druck, obwohl das Lohnwachstum in der Eurozone auf 5,42 % gestiegen ist. Ein sich erholender Dollar-Index schränkt die Aufwärtsdynamik des Euro ein.

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