Apple-Aktie rutscht um 4,1 % ab, nachdem das Todeskreuz einen tieferen Abwärtstrend signalisiert

Apple Inc. (AAPL) befindet sich weiterhin in erheblichen Turbulenzen und notiert am 11. April 2025 bei 190 $.
Dies entspricht einem starken Rückgang von 4,13% gegenüber dem vorherigen Handelstag und folgt auf den besten Tagesgewinn seit 1998 zu Beginn der Woche. Die Intraday-Volatilität ist nach wie vor hoch, wobei die Handelsspanne von 183,04 $ bis 195,04 $ die Unsicherheit der Anleger verdeutlicht. Aus technischer Sicht ist die bemerkenswerteste Entwicklung der letzten Zeit das Auftreten eines "Todeskreuzes", bei dem der gleitende 50-Tage-Durchschnitt unter den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt fällt.
Dieses Muster trat erst vor drei Sitzungen auf und ist in der Vergangenheit ein Abwärtssignal für die Apple-Aktie gewesen. Das letzte Mal trat es im März 2024 auf und führte zu einem Rückgang von 7,7 % innerhalb von 22 Tagen. Die aktuellen gleitenden Durchschnitte deuten darauf hin, dass sich ein rückläufiges Momentum entwickelt. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt ist auf etwa 188,10 $ gesunken, während der 200-Tage-Durchschnitt bei 189,05 $ liegt, was einen Crossover nach unten bestätigt.
Kursdynamik der AAPL-Aktie (Februar 2025 - April 2025). Quelle: TradingView.
Der RSI (Relative Strength Index) bleibt neutral um 47, was darauf hindeutet, dass es noch Raum für weitere Abwärtsbewegungen gibt, bevor die Aktie in den überverkauften Bereich eintritt. Wichtige Unterstützungsniveaus befinden sich bei 166 $, 155 $ und 138 $ - Kurse, die frühere Konsolidierungszonen und Schnittpunkte von Trendlinien markieren. Diese sollten genau beobachtet werden, falls der Verkaufsdruck zunimmt. Auf der anderen Seite ist die $197-Marke ein wichtiger Widerstandswert, der mit einem kürzlich erreichten lokalen Hoch zusammenfällt. Ein Ausbruch über diese Marke könnte Momentum-Käufe anziehen und die kurzfristige Stimmung verändern.
Handelsspannungen und die strategische Reaktion von Apple
Die jüngste Kursentwicklung von Apple kann nicht vollständig verstanden werden, ohne die makroökonomischen Entwicklungen zu berücksichtigen, insbesondere die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Die Ankündigung von Präsident Donald Trump, umfassende Zölle - insbesondere eine 104%ige Abgabe auf chinesische Importe - zu erheben, wirkt sich direkt auf die Lieferkette von Apple aus, da etwa 90 % der Geräte des Unternehmens in China zusammengebaut werden. Der Schritt hat Befürchtungen geschürt, dass Apple gezwungen sein könnte, höhere Herstellungskosten zu übernehmen oder diese an die Verbraucher weiterzugeben, was beides die Gewinnspannen oder die Nachfrage schmälern könnte.
Als Reaktion darauf hat Apple begonnen, alternative Fertigungsmöglichkeiten zu prüfen. Das Unternehmen hat bereits die Montage in Indien und Vietnam ausgeweitet, aber auch diese Länder sind nun von Zöllen in Höhe von 27 % bzw. 46 % betroffen. Brasilien hat sich als potenzielles Drehkreuz herauskristallisiert und profitiert von einem relativ bescheidenen Zollsatz von 10 %. Während die Diversifizierung eine positive langfristige Strategie ist, ist die Verlagerung der Produktion in großem Maßstab komplex und zeitintensiv. Daher bleibt Apple in der Zwischenzeit anfällig für weitere politische Schocks.
Trotz des makroökonomischen Gegenwinds sind einige institutionelle Anleger weiterhin optimistisch. Die Bank of America hat vor kurzem ihre Kaufempfehlung für Apple bekräftigt und dabei die starke Bilanz, den robusten freien Cashflow und das langfristige Potenzial im Bereich der künstlichen Intelligenz hervorgehoben. Die Bank hat ein Kursziel von 250 $ ausgegeben, was ein potenzielles Aufwärtspotenzial von 45 % gegenüber dem aktuellen Niveau bedeutet.
Kurzfristige Szenarien
Mit Blick auf die Zukunft deuten technische und fundamentale Signale darauf hin, dass Apple auf kurze Sicht unter Druck bleiben könnte. Sollte die Aktie unter die kritische Unterstützungsmarke von 166 $ fallen, ist ein weiterer Rückgang auf 155 $ oder sogar 138 $ wahrscheinlich. Sollten die Aktien hingegen wieder an Fahrt gewinnen und den Widerstand bei 197 $ durchbrechen, könnte eine kurzfristige Erholung folgen, die in den kommenden Wochen möglicherweise auf 210 $ hinausläuft.
Die kurzfristigen Aussichten hängen von der weiteren Klarheit über die US-Handelspolitik und der Umsetzung der Anpassungen in der Lieferkette durch Apple ab. Während die kurzfristigen Risiken ausgeprägt sind, könnten langfristig orientierte Anleger die aktuellen Niveaus angesichts der starken Fundamentaldaten und des Engagements von Apple in Sachen Innovation als attraktiven Einstiegspunkt betrachten. Nichtsdestotrotz sollten sich Händler in den kommenden Sitzungen auf eine erhöhte Volatilität und schnell wechselnde Stimmungen einstellen.
Anfang dieser Woche wurde Apple von erneuter Unsicherheit getroffen, als neue US-Handelszölle eine 34%ige Importsteuer auf chinesische Waren einführten. Da 90 % der Apple-Produkte in China hergestellt werden, muss Apple nun mit zusätzlichen jährlichen Kosten von bis zu 8,5 Mrd. USD rechnen, was die Gewinne um etwa 7 % verringern könnte, da die Gewinnspannen bereits schrumpfen.