Pfund Sterling-Kurs fällt von Drei-Jahres-Hoch, da die Erwartung einer Zinssenkung durch die BoE belastet

Das Pfund Sterling gab am Dienstag gegenüber dem US-Dollar leicht nach und fiel bis auf 1,3410 zurück, nachdem es zuvor mit 1,3445 ein neues Dreijahreshoch erreicht hatte. Der bescheidene Rückgang kam zustande, da die Händler zunehmend zuversichtlich waren, dass die Bank of England auf ihrer Sitzung am 8. Mai die Zinssätze senken würde, und das inmitten von Sorgen über globale Handelsspannungen und eine schwächere inländische Wirtschaftsdynamik.
Die Analysten der Scotiabank stellten fest, dass der allgemeine Aufwärtstrend für das GBP intakt bleibt, der kurzfristige Widerstand jedoch nun näher bei 1,3750 gesehen wird, gefolgt von der psychologischen Schlüsselbarriere bei 1,40. Die Unterstützung wird im mittleren bis unteren Bereich von 1,32 erwartet. Die Marktstimmung kühlte sich leicht ab, nachdem sich die Entscheidungsträger der BoE erneut dovish geäußert hatten, wobei Megan Greene betonte, dass die US-Zollpolitik wahrscheinlich einen "disinflationären" Nettoeffekt auf die britische Wirtschaft haben werde. Greene wies auch auf die Besorgnis über die schwache Produktivität und die steigenden Arbeitgeberkosten hin, die die Stärke des Arbeitsmarktes dämpfen könnten.
Zu der vorsichtigen Stimmung trugen auch die schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten Spaniens und die anhaltende Unsicherheit über die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China bei, was die Nachfrage nach dem US-Dollar als sicheren Hafen weiter verstärkte. Der DXY-Index stabilisierte sich um die Marke von 99,30 und bot GBP/USD damit kurzfristigen Widerstand gegen Aufwärtsbewegungen.
GBP/USD-Kursdynamik (März 2025 - April 2025) Quelle: TradingView.
Arbeitsmarktdaten und globale Handelsspannungen beeinflussen Dollar-Stimmung
Der am Dienstag veröffentlichte JOLTS-Bericht über offene Stellen in den USA zeigte für März 7,19 Millionen offene Stellen und lag damit unter den Schätzungen von 7,5 Millionen. Trotz des Verfehlens der Schätzungen richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf den ISM Manufacturing PMI, das BIP für das erste Quartal und die PCE-Daten, die allesamt wichtige Signale für die nächsten Schritte der Federal Reserve liefern könnten. Die Äußerungen von Finanzminister Scott Bessent, der China die Verantwortung für die Fortschritte im Handel zuschob, trugen zu einer weiteren Unsicherheit der globalen Wirtschaftsaussichten bei.
Die Anleger warten nun auf die ISM-Daten, um neue Einblicke in die Inflationsrisiken zu erhalten, da steigende Inputkosten in den Fabriken die Möglichkeiten der Fed einschränken könnten, im weiteren Verlauf des Jahres aggressive Zinssenkungen vorzunehmen.
Technischer Ausblick: GBP/USD trotz Korrektur weiterhin zinsbullisch ausgerichtet
Aus technischer Sicht ist GBP/USD nach wie vor zinsbullisch ausgerichtet, wobei die Kursentwicklung durch steigende kurz- bis langfristige EMAs gut unterstützt wird. Der 14-Tage-RSI hat sich von einem Wert nahe 60 erholt, was darauf hindeutet, dass das zugrunde liegende zinsbullische Momentum intakt bleibt. Unmittelbarer Widerstand wird bei 1,3600 gesehen, während die Hauptunterstützung in der Nähe des Hochs vom 3. April um 1,3200 liegt.
Wie bereits in unserer April-Berichterstattung erörtert, wurde der Anstieg des britischen Pfunds durch starke technische Ausbrüche und veränderte Erwartungen der BoE angetrieben. Kurzfristige Korrekturen sind nach solch ausgedehnten Erholungen zwar normal, doch der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt bestehen, sofern die wichtigsten Unterstützungen nicht nachgeben.