06.05.2025
Artem Shendetskii
Nachrichtenautor und -redakteur
06.05.2025

Europäische Gaspreise steigen um 1,8 %, da China auf den LNG-Markt zurückkehrt

Europäische Gaspreise steigen um 1,8 %, da China auf den LNG-Markt zurückkehrt Erdgaspreise steigen aufgrund der asiatischen Nachfrage und des Ausstiegs der EU aus dem russischen Gasgeschäft.

Die europäischen Erdgaspreise stiegen am Montag um bis zu 1,8 % und erholten sich von früheren Verlusten, da chinesische Unternehmen ihre LNG-Käufe am Spotmarkt wieder aufnahmen.

Diese Wiederaufnahme der Aktivitäten beendet die monatelang gedämpfte Nachfrage aus Asien und verschärft den weltweiten Wettbewerb um die Ladungen. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang der europäischen Preise um mehr als 15 % seit Anfang April, ein Rückgang, der dazu beigetragen hat, das Problem der Auffüllung der Lagerbestände vor dem Winter zu lösen.

Der Druck auf den Markt wird durch geplante Wartungsarbeiten und ungeplante Ausfälle in norwegischen Pipelines - Europas größtem Gaslieferanten - noch verstärkt.

Während die niedrigeren Preise anfangs den Optimismus hinsichtlich des Wiederaufbaus der Lagerbestände verstärkt hatten, bedrohen die erneute internationale Nachfrage und die geringeren Durchflussmengen nun diesen Fortschritt. Die Lagerbestände liegen nach wie vor weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt, was den Markt zusätzlich verknappt.

EU bereitet Verbot für russisches Gas vor

Unterdessen beschleunigt die Europäische Union ihre Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden. Ein Vorschlagsentwurf, der am Dienstag vorgelegt werden soll, sieht ein Verbot neuer russischer Gasgeschäfte und bestehender Spotverträge vor, das zum Jahresende in Kraft treten soll. Dieser Schritt wäre ein wichtiger Meilenstein im Hinblick auf das Ziel der EU, bis 2027 vollständig auf russische Gasimporte zu verzichten, und würde die Mitgliedstaaten dazu zwingen, alternative Lieferanten zu suchen.

Die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie die Erholung der Ölpreise, die an einige Gasverträge gekoppelt sind, sorgten ebenfalls für gute Stimmung. Die niederländischen Frontmonats-Futures, die europäische Gas-Benchmark, lagen im frühen Amsterdamer Handel um 1,4 % höher bei 33,38 € pro Megawattstunde und spiegelten damit die wachsende Vorsicht der Anleger angesichts der sich verschärfenden globalen Angebotsdynamik wider.

Kürzlich schrieben wir, dass der US-Dollar-Index (DXY) in dieser Woche zwischen widersprüchlichen Kräften gefangen ist: sinkende kurzfristige Renditen, steigende langfristige Zinsen und besser als erwartete Wirtschaftsdaten.

Dieses Material kann Meinungen Dritter enthalten, stellt keine Finanzberatung dar und kann gesponserte Inhalte enthalten.