EUR/USD-Kurs klettert inmitten der politischen Turbulenzen in Frankreich über 1,0500

Die EUR/USD-Paarung erholte sich am Dienstag und stieg um 0,42%, um während des europäischen Handels bei 1,0520 zu handeln, nachdem sie am Montag um 1% gefallen war.
Der Rückgang am Montag drückte das Paar unter die psychologische Marke von 1,0500, was auf die erhöhte politische Unsicherheit in Frankreich zurückzuführen ist. Anzeichen für eine Lockerung der geldpolitischen Erwartungen in den USA haben dem Euro jedoch etwas Luft verschafft, was die Voraussetzungen für eine potenziell volatile Woche schafft.
EUR/USD-Kursdynamik (September-November 2024). Quelle: TradingView.
Der Ausverkauf am Montag rührte von den Spannungen über die umstrittene Verwendung eines Dekrets durch den französischen Premierminister Michel Barnier her, um seine Sozialhaushaltsreformen am Parlament vorbei durchzusetzen. Die Oppositionsparteien forderten umgehend ein Misstrauensvotum, das bereits für Mittwoch erwartet wird, und setzten damit die französischen Staatsanleihenmärkte unter Druck. Analysten von ING bezeichneten die Ausweitung des deutsch-französischen Anleihe-Spreads als einen wichtigen Faktor, den es zu beobachten gilt, da er den Euro weiter belasten könnte, wenn die politischen Risiken eskalieren.
Fed-Reservepolitik und Indikatoren bieten gemischte Aussichten für EUR/USD
Auf der US-Seite deutete der Gouverneur der Federal Reserve, Christopher Waller, eine mögliche Zinssenkung im Dezember an, wodurch sich die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone verringerte. Diese dovishe Wende in der Fed-Politik hat die Erwartung eines schwächeren US-Dollars verstärkt. Händler warten nun auf den im Laufe des Tages anstehenden Bericht über die offenen Stellen in den USA (JOLTS), der die EUR/USD-Dynamik beeinflussen könnte.
Aus technischer Sicht wird die Erholung des Paares über 1,0500 durch einen RSI-Wert von über 50 unterstützt, was auf ein zinsbullisches Momentum hindeutet. Der EMA der 100-Stunden-Linie bei 1,0520 begrenzt jedoch derzeit einen weiteren Aufwärtstrend. Mit Blick auf die Zukunft könnte EUR/USD mit einem begrenzten Aufwärtspotenzial konfrontiert sein und möglicherweise bei 1,0550 zum Stillstand kommen, es sei denn, die US-Daten oder geopolitische Entwicklungen bieten stärkere Katalysatoren. Händler sollten auch die CDS-Spreads und Anleiherenditen französischer Staatsanleihen genau beobachten, da jede Verschlechterung der Risikostimmung den Euro belasten könnte.
Der EUR/USD-Kurs steht zu Beginn des Dezembers unter anhaltendem Druck, da er rückläufig ist. Die Marktteilnehmer haben eine Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte im Dezember eingepreist, was den Druck auf den Euro aufrechterhält.