EUR/USD-Kurs kämpft in der Nähe von $1,11, da der Handelsfriedensvertrag zwischen den USA und China den Dollar stärkt

EUR/USD bleibt in der Nähe der Marke von 1,11 unter Druck und kämpft nach einem deutlichen Rückgang um seine Aufwärtsdynamik. Der US-Dollar gewinnt nach dem Handelsfrieden zwischen den USA und China, der zu einer Senkung der Zölle zwischen den beiden größten Volkswirtschaften geführt hat, an Stärke.
Die vorübergehende Senkung der Zölle - von 145 % auf 30 % für US-Importe und von 125 % auf 10 % für chinesische Importe - hat einige Befürchtungen über anhaltende Handelsspannungen zerstreut. Der US-Dollar-Index (DXY) hat sich daraufhin erholt und spiegelt die verbesserte Marktstimmung wider.
Dieser handelspolitische Durchbruch führte zu einem Rückschlag bei EUR/USD, da der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verlor. Die Stärke des Dollars wird durch die Erwartung gestützt, dass das Handelsabkommen dazu beitragen wird, die Inflation in den USA einzudämmen, wobei die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die US-Notenbank ihre Zinsprognose aufgrund des geringeren handelsbedingten Inflationsdrucks revidieren könnte. Die Situation hat viele Analysten dazu veranlasst, eine Änderung der Geldpolitik zu erwarten, da das Inflationsrisiko weniger stark ansteigt.
EUR/USD-Preisdynamik (Oktober 2024 - Mai 2025) Quelle: TradingView.
EZB signalisiert uneinheitliche künftige Politik, während sich die Aussichten für den Welthandel verbessern
Während der US-Dollar an Stärke gewinnt, hat die Europäische Zentralbank (EZB) gemischte Signale bezüglich ihrer künftigen Geldpolitik gegeben. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat angedeutet, dass die Zentralbank keine unmittelbare Notwendigkeit für weitere Zinssenkungen sieht, und dies mit dem Risiko begründet, dass die Inflation das 2 %-Ziel der EZB übersteigt.
Die allgemeine Marktstimmung geht jedoch weiterhin davon aus, dass die EZB die Geldpolitik weiter lockern wird, um die Wirtschaft der Eurozone zu unterstützen, insbesondere angesichts der anhaltenden Handelsspannungen.
Ausblick und technische Niveaus für EUR/USD
Während EUR/USD unter Verkaufsdruck steht, warten Händler auf die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex (CPI), der weitere Einblicke in die Inflationstrends und die möglichen Maßnahmen der Fed geben könnte. Die Wirtschaftsaussichten der Eurozone stehen weiterhin im Mittelpunkt, wobei einige EZB-Vertreter die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen andeuten. Technisch gesehen bleibt EUR/USD in einer Spanne zwischen 1,1076 und 1,1123 gefangen, wobei 1,1200-1,1250 als Widerstand dient. Die Unterstützung bei 1,1076 ist weiterhin entscheidend für eine mögliche Erholung.
Die wichtigste Unterstützung für EUR/USD liegt weiterhin bei 1,1076. Ein Durchbruch unter diese Marke könnte weitere Rückgänge in Richtung 1,09191 auslösen, während der Widerstand bei 1,1150-1,1200 weiterhin von Bedeutung ist. Wenn EUR/USD den Widerstand durchbrechen kann, könnte eine Bewegung in Richtung 1,13 und 1,13535 möglich sein, aber ein Scheitern an der Unterstützung könnte zu einem erneuten Abwärtsdruck in Richtung 1,08 führen.
Wie bereits erwähnt, profitiert der US-Dollar weiterhin von einem unerwartet starken Wirtschaftswachstum und möglichen Änderungen in der Politik der US-Notenbank, während die EZB immer noch mit Inflationsrisiken und Problemen der wirtschaftlichen Erholung zu kämpfen hat.