EUR/USD-Kurs steigt in Richtung $ 1,12, da der Dollar aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten nachgibt

EUR/USD legte am Freitag zu und handelte nahe der Marke von $ 1,12, da der US-Dollar nach einer Mischung aus schwächer als erwartet ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten und Optimismus in Bezug auf den Handelsfrieden zwischen den USA und China nachgab. Die Paarung erfährt ein Aufwärtsmomentum, nachdem der US-Dollar (USD) unter Verkaufsdruck geriet und einen starken Rückgang der US-Anleiherenditen nach der Veröffentlichung schwacher Daten zum Erzeugerpreisindex (PPI) und den Einzelhandelsumsätzen verfolgte.
Während der US-Dollar-Index (DXY) auf 100,70 sank, fielen die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen von ihrem Monatshoch von 4,55% um mehr als 3% auf fast 4,40%.
EUR/USD-Kursdynamik (Mai 2025) Quelle: TradingView.
Handelsfrieden zwischen den USA und China beflügelt EUR/USD
Der jüngste 90-tägige Waffenstillstand zwischen den USA und China, der eine Senkung der Zölle beinhaltet, löste zunächst Optimismus aus, dass der globale Handelsstreit deeskalieren könnte. Dieser Waffenstillstand hat die Stimmung an den Märkten verbessert, auch wenn der anfängliche Enthusiasmus inzwischen abgeflaut ist. Trotz der positiven Auswirkungen auf die globalen Wachstumsaussichten haben Bedenken hinsichtlich der Inflation und des langsameren Wirtschaftswachstums in den USA zu einem Wiederanstieg des Euro geführt.
Die schwachen US-Daten spielten ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Schwäche des Dollars. Der US-Erzeugerpreisindex (PPI) wies für April einen Rückgang der Inflation aus, während die Einzelhandelsumsätze nur um 0,1 % stiegen, was deutlich unter den robusten 1,5 % des März lag. Im Einklang mit diesen schwachen Messwerten haben Beamte der US-Notenbank ihre Besorgnis über die Inflationsentwicklung geäußert, wobei einige angedeutet haben, dass weitere Zinssenkungen erforderlich sein könnten.
EZB-Ausblick und Inflationssorgen stützen den Euro
Was Europa betrifft, so bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer dovishen Haltung. EZB-Ratsmitglied Martins Kazaks deutete an, dass die Zinssenkungen bis in den Sommer hinein fortgesetzt werden könnten, abhängig von der Inflationsentwicklung, insbesondere von der Basisprognose einer Rückkehr zur 2 %igen Inflation. Das BIP-Wachstum der Eurozone im ersten Quartal wurde auf 0,3 % nach unten korrigiert, und die Inflation blieb mit 2,2 % relativ hoch. Dies gibt Anlass zur Besorgnis über eine mögliche Abschwächung in der Region, auch wenn die EZB bei Bedarf weitere Lockerungsmaßnahmen ergreifen will.
Technischer Ausblick für EUR/USD: Die Marke von 1,1200 im Fokus
EUR/USD konsolidiert sich derzeit nahe der Marke von 1,1200, wobei der 20-Tage-EMA (Exponential Moving Average) bei 1,1210 als wichtige Barriere fungiert. Der unmittelbare Widerstand des Paares liegt beim Hoch vom 28. April bei 1,1425, während die Unterstützung beim Tief vom 18. März bei 1,0955 verbleibt, was für die Bullen eine kritische Marke darstellt, die es zu verteidigen gilt.
Während der Euro weiter an Stärke gewinnt, werden Händler die US-Wirtschaftsdaten und die anstehenden Reden der Federal Reserve genau beobachten, um weitere Hinweise auf die Zinserwartungen zu erhalten. Zu den nächsten wichtigen Auslösern für EUR/USD gehören der US-Verbraucherpreisindex (CPI) und weitere Entwicklungen in den Handelsverhandlungen zwischen den USA und China. Vorerst dürfte der Euro sein Aufwärtsmomentum beibehalten, da der US-Dollar durch schwache Wirtschaftsdaten und globale Handelsspannungen weiterhin unter Druck steht.
Wie bereits erwähnt, haben die jüngsten Entwicklungen im Handel zwischen den USA und China sowie schwache US-Wirtschaftsindikatoren den Euro gestützt, so dass EUR/USD über kritische Unterstützungszonen steigen konnte. Händler sollten jedoch auf eine weitere Konsolidierung oder einen möglichen Widerstand bei 1,1200 achten.