21.05.2025
Sholanke Dele
Analyst bei Traders Union
21.05.2025

U.S. Dollar Index steht unter Druck durch Politik, Kreditwürdigkeit und Divergenz der Zinskurve

U.S. Dollar Index steht unter Druck durch Politik, Kreditwürdigkeit und Divergenz der Zinskurve U.S. Dollar Index fällt unter 99,00, da Mai-Gewinne angesichts wachsender Schuldensorgen zunichte gemacht werden

Der US-Dollar-Index hat seine Talfahrt in dieser Woche fortgesetzt und rutschte am Mittwoch in Europa auf einen Tiefstand von 98,95.

Dies ist der dritte Tagesverlust in Folge und lässt den wöchentlichen Rückgang auf 1,4 Prozent ansteigen, womit alle Gewinne des Monats Mai zunichte gemacht wurden. Der Index wird nun unter dem Eröffnungskurs des Monats bei 99,30 gehandelt, was eine deutliche Verschiebung des Richtungsmomentums signalisiert.

Höhepunkte

- Der U.S. Dollar Index durchbricht wichtige Unterstützung, während sich die Mai-Verluste verstärken

-Herabstufung durch Moody's und Schuldenrisiken verstärken rückläufiges Dollar-Momentum

-RSI nähert sich der überverkauften Zone, während der Abwärtsdruck zunimmt

Die Stimmung der Anleger gegenüber dem US-Dollar wurde durch eine Reihe von Faktoren belastet. Der erste Faktor ist die Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Moody's. Die Agentur nannte die anschwellende Schuldenlast der Vereinigten Staaten in Höhe von 36 Billionen Dollar als kritisches Problem, das durch den von Präsident Trump vorgeschlagenen Steuersenkungsplan, der die Schulden um weitere 3 bis 5 Billionen Dollar erhöhen könnte, noch verschlimmert wird. Darüber hinaus haben die ins Stocken geratenen Handelsgespräche und der wachsende internationale Druck auf Washington, seine Zollpolitik zu überdenken, die Unsicherheit erhöht.

Der US-Dollar-Index sinkt unter 99,00, da sich die Stimmung verschlechtert und die Trendlinienunterstützung bricht

Aus technischer Sicht markiert der Durchbruch unter die Aufwärtstrendlinie, die die breitere Erholung seit dem Tief im April unterstützt hat, eine wichtige Wende. Der Schlusskurs vom Dienstag unter dieser Linie signalisierte das Ende der allgemeinen Erholung, und die heutige Ausweitung nach unten verstärkt dieses rückläufige Signal. Bemerkenswert ist, dass der heutige Verlust von 0,5 Prozent bereits dem Gesamtrückgang vom Dienstag entspricht, was zeigt, dass sich die Abwärtsdynamik beschleunigt.

Trotz der hohen Renditen für Staatsanleihen, einschließlich der 30-jährigen Anleihe, die während der asiatischen Handelszeiten die 5-Prozent-Marke erreichte, hat der Dollar keine nennenswerte Unterstützung erfahren. Stattdessen sind Händler in traditionelle Safe-Haven-Währungen wie den japanischen Yen und den Schweizer Franken umgeschwenkt, was die tieferen Sorgen über die steuerlichen Aussichten widerspiegelt.

Der RSI des DXY auf dem 4-Stunden-Chart bewegt sich mittlerweile nahe der 30er-Marke und ist damit kurz davor, in den überverkauften Bereich zu gelangen. Der Kurs hat jedoch noch Spielraum nach unten in Richtung des vorherigen Zweiwochentiefs von 98,75. Sollte es zu einer Erholung kommen, ist zunächst die Marke von 99,55 im Auge zu behalten, die das Vortagestief darstellte und nun als Widerstand wirkt.

Insgesamt steht der US-Dollar-Index sowohl aufgrund der sich verschlechternden Fundamentaldaten als auch der schwächer werdenden technischen Struktur unter Druck. Der Markt wird sich nun darauf konzentrieren, ob die Unterstützung bei 98,75 halten kann, oder ob weitere Risikoabflüsse in andere sichere Häfen den Greenback weiter belasten.

Der Abprall des DXY von 99,6 hält den Aufwärtskanal trotz schwacher Stimmung intakt. Geopolitische Spannungen und Risiken im Zusammenhang mit der Glaubwürdigkeit der Verschuldung lassen die Tendenz unsicher erscheinen.

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