EUR/USD-Kurs klettert nach Ankündigung der Zollverzögerung trotz schwacher Aussichten für die Eurozone in Richtung $1,14

Der Euro stieg auf den höchsten Stand seit etwa einem Monat und erreichte die Marke von 1,14 Dollar, nachdem US-Präsident Donald Trump eine Verschiebung der geplanten 50-Prozent-Zölle auf EU-Importe angekündigt hatte. Die Zölle sollten ursprünglich nach einer Reihe harter Handelsgespräche am 1. Juni in Kraft treten, aber nach einem Telefonat mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, verlängerte Trump die Handelsverhandlungen bis zum 9. Juli. Dadurch wurde der Zoll vorübergehend von 20 % auf 10 % gesenkt, was eine gewisse Erleichterung für die Eurozone bedeutet.
Höhepunkte
- EUR/USD steigt in Richtung 1,14 $, nachdem Trump die Einführung von Zöllen aufgeschoben hat.
- Schlüsselwiderstand bei 1,1437 $ mit Potenzial für einen Ausbruch.
- Die Eurozone sieht sich mit wirtschaftlichen Schwächen konfrontiert, da die PMI-Daten eine Kontraktion zeigen.
Trotz der positiven Nachrichten über den Aufschub der Zölle verschlechtern sich die Wirtschaftsaussichten der Eurozone weiter. Die Europäische Kommission (EK) hat ihre Wachstumsprognose für 2024 auf nur noch 0,9 % nach unten korrigiert. Die PMI-Daten für Mai zeigten außerdem, dass die Aktivität des privaten Sektors in der Eurozone unerwartet schrumpfte, was vor allem auf einen Rückgang im Dienstleistungssektor und eine schwache Inlandsnachfrage zurückzuführen ist. Während der Aufschub der Zölle eine vorübergehende Erleichterung darstellt, bleiben die allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen in der Eurozone bestehen.
EUR/USD-Kursprognose (April 2025 - Mai 2025) Quelle: TradingView.
Technische Analyse: EUR/USD ist bereit für einen Ausbruch oder eine Konsolidierung
Auf der 4-Stunden-Chart testet EUR/USD die obere Begrenzung eines steigenden Kanals und handelt derzeit bei 1,1382 $. Der Kurs nähert sich einem wichtigen Widerstand bei 1,1437 $, der entscheidend dafür sein wird, ob der Euro sein Aufwärtsmomentum beibehalten kann. Das Paar wird sowohl vom 50-Perioden-EMA bei 1,12925 $ als auch vom 200-Perioden-EMA bei 1,12212 $ unterstützt, was auf eine starke zinsbullische Stimmung schließen lässt.
Sollte der Ausbruch über die Marke von $1,1437 gelingen, rechnen Händler mit einer Bewegung in Richtung $1,1526. Hält der Widerstand jedoch an, könnte sich das Paar weiterhin innerhalb der Handelsspanne konsolidieren.
Wie bereits in früheren Diskussionen erwähnt, belastet die wirtschaftliche Schwäche in der Eurozone weiterhin die allgemeinen Aussichten des Euro. Während die Verzögerung bei den Zöllen kurzfristige Unterstützung bietet, sollten Händler mit potenzieller Volatilität vorsichtig sein, da der Markt auf weitere Entwicklungen an der Handelsfront und den geldpolitischen Kurs der EZB wartet.