US-Erdgaspreisanstieg aufgrund kälteren Wetters und steigender LNG-Nachfrage

Die US-Erdgasfutures kletterten am Mittwoch um 4 % und erreichten aufgrund der Prognosen für kälteres Wetter und eine erhöhte Heizungsnachfrage ein Wochenhoch. Die Januar-Gasfutures an der New York Mercantile Exchange stiegen um 11,9 Cents oder 3,8 % auf 3,282 $ pro Million British Thermal Units (mmBtu) und erreichten damit den höchsten Schlussstand seit dem 29. November.
Analysten führten den Preisanstieg auf die kälteren Wetteraussichten zurück, da die Meteorologen für den Mittleren Westen, das Ohio Valley und den Nordosten der USA deutlich niedrigere Temperaturen voraussagten. Das US-Wettermodell fügte seiner 15-Tage-Vorhersage 12 Heizgradtage (HDD) hinzu. Nach Angaben der EBW Analytics Group wird die Heizungsnachfrage von Dienstag bis Donnerstag um 17 Milliarden Kubikfuß pro Tag (Bcf/d) steigen.
Chart der Erdgas-Futures (Juni 2024 - Dezember 2024) Quelle: Trading View
Steigende LNG-Einspeisung und Versorgungsengpässe stützen die Preise
Die Menge an Erdgas, die zu Flüssigerdgas (LNG)-Exportanlagen fließt, stieg im Dezember auf durchschnittlich 14,0 Bcf/d, gegenüber 13,6 Bcf/d im November. Dieser Anstieg ist Wood Mackenzie zufolge darauf zurückzuführen, dass sich der Nebel an der Golfküste lichtete und die LNG-Einspeisung anstieg.
Unterdessen blieb die Erdgasproduktion in den USA robust und lag im Dezember bei durchschnittlich 102,8 Bcf/d, gegenüber 101,5 Bcf/d im November. Diese Werte lagen jedoch immer noch unter dem Rekordwert von 105,3 Bcf/d, der im Dezember 2023 erreicht wurde.
Trotz des aktuellen Aufwärtstrends warnten die Analysten vor möglichen Schwankungen in der Zukunft. Die Prognosen für die Lower 48 zeigen nach dem 21. Dezember rückläufige Temperaturen, wobei an der Ostküste wärmere Bedingungen erwartet werden. Darüber hinaus wird erwartet, dass die U.S. Energy Information Administration (EIA) eine bullische Entnahme von 176 Bcf aus den Erdgasspeichern melden wird, was weit über dem Fünfjahresdurchschnitt von 71 Bcf liegt.
Mit Blick auf die Zukunft werden die wetterbedingte Nachfrage und die Trends bei den LNG-Exporten wahrscheinlich auch in der Wintersaison die wichtigsten Preistreiber bleiben.