EUR/USD-Kursvorhersage: Abwärtsrisiko steigt, da RSI weitere Schwäche signalisiert

Der EUR/USD-Kurs bewegte sich in den letzten fünf aufeinanderfolgenden Tagen in einer engen Spanne zwischen 1,0535 und 1,0460 und setzte damit seine Konsolidierungsphase fort.
Nach einem kurzen Anstieg auf ein Drei-Tages-Hoch zu Beginn des asiatischen Handels stieß das Paar bei 1,0535 auf Widerstand, was zu einem starken Rückgang führte. Derzeit handelt das Paar bei 1,0480 und nähert sich damit der kritischen Unterstützungsmarke von 1,0460.
EUR/USD-Kursdynamik (Dezember 2024). Quelle: TradingView.
Die jüngsten Kursbewegungen spiegeln eine fragile Marktstimmung wider, da EUR/USD darum kämpft, seine vorherige Aufwärtsdynamik beizubehalten. Die Äußerungen des Leiters der Europäischen Zentralbank (EZB), Olli Rehn, vom Dienstag, wonach sich die Inflation auf dem Niveau des 2 %-Ziels stabilisiere, könnten dem Euro eine gewisse Unterstützung bieten. Die vorsichtige Haltung der EZB, insbesondere in Bezug auf das Tempo und den Umfang möglicher Zinssenkungen, belastet die Gemeinschaftswährung jedoch weiterhin.
Auf der anderen Seite gewinnt der US-Dollar an Zugkraft, unterstützt durch die Erwartung einer leicht hawkishen Tendenz der Federal Reserve (Fed). Nach der erwarteten Zinssenkung um 25 Basispunkte auf der Sitzung am Mittwoch wird davon ausgegangen, dass die Fed im Januar einen vorsichtigeren Ansatz verfolgen wird, aber die jüngsten Daten, darunter eine unerwartet hohe Arbeitslosenquote und eine langsamere Desinflation in den USA, haben Analysten dazu veranlasst, eine möglicherweise hawkistischere Haltung der Fed zu erwarten. Dieser Stimmungsumschwung spiegelt sich in der Aufwärtsbewegung des US-Dollar-Index (DXY) wider, der derzeit bei 106,700 notiert.
US-Einzelhandelsumsätze werden EUR/USD-Kursaussichten prägen
Der Druck auf EUR/USD wird durch die anhaltende Risikoverringerung an den breiteren Märkten noch verstärkt, da die Anleger wichtige US-Daten erwarten. Händler beobachten aufmerksam den Bericht über die US-Einzelhandelsumsätze für November, der voraussichtlich einen Anstieg der Verbraucherausgaben um 0,5 % zeigen wird, der leicht über dem Wachstum von 0,4 % im Oktober liegt. Sollten die Daten die Erwartungen erfüllen oder übertreffen, könnte dies dem US-Dollar zusätzliche Stärke verleihen und die rückläufigen Aussichten für EUR/USD verstärken.
Technisch gesehen tendiert der RSI für EUR/USD weiterhin nach unten und nähert sich der 40er-Marke, was auf weiteres Abwärtspotenzial hindeutet. Die Paarung nähert sich der Unterstützungszone von 1,0460. Ein Durchbruch unter diese Marke könnte die Tür für eine Bewegung in Richtung 1,0400 öffnen, wo ein weiteres Abwärtsrisiko besteht. Die Konsolidierung von EUR/USD könnte sich fortsetzen, bis sowohl die EZB als auch die US-Notenbank klarere Vorgaben machen, so dass sich die Händler auf die anstehenden Wirtschaftsdaten und etwaige Änderungen der politischen Aussichten konzentrieren müssen.
Der Euro stößt auf Kaufinteresse, nachdem er fünf Tage lang in Folge gesunken war, was weitere Verluste verhinderte. Der Kurs kehrt seine Abwärtsdynamik um und steigt inmitten gemischter Daten aus der Eurozone über 1,0500.