EUR/USD-Kurs zieht sich auf 1,17 $ zurück, da Fed-Protokoll und Zolldrohungen den Euro unter Druck setzen

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar nach erneuten Handelsspannungen und einer vorsichtigen Anlegerstimmung im Vorfeld des jüngsten Sitzungsprotokolls der Federal Reserve an Boden verloren. Nachdem die EUR/USD-Paarung Anfang des Monats ihren Höchststand bei 1,1880 erreicht hatte, konsolidiert sie sich nun knapp über der Marke von 1,1700, wobei die kurzfristige Richtung von den Hinweisen der Zentralbanken und den sich entwickelnden geopolitischen Risiken abhängt.
Höhepunkte
- EUR/USD rutscht inmitten der Zolldrohungen von US-Präsident Trump und der Dollarstärke auf 1,1705 ab
- Anleger warten auf das FOMC-Protokoll, um Klarheit über Zeitpunkt und Umfang der erwarteten Zinssenkungen der Fed zu erhalten
- Paar konsolidiert innerhalb eines symmetrischen Dreiecks; Ausbruch über 1,1770 oder Durchbruch bei 1,1645 könnte richtungsweisend sein
Geopolitischer Druck und Zentralbankfokus belasten die Stimmung
Der US-Dollar gewann am Mittwoch erneut an Zugkraft, nachdem Präsident Trump einen möglichen Zoll von 50 % auf Kupferimporte ankündigte und zusätzliche Abgaben auf Halbleiter und Arzneimittel andeutete. Die Märkte wurden zusätzlich durch die Möglichkeit kurzfristiger Maßnahmen gegen die Europäische Union beunruhigt, da Trump Berichten zufolge eine formelle Zollankündigung vorbereitet. Dieses Wiederaufleben der protektionistischen Rhetorik hat risikoempfindliche Anlagen wie den Euro unter Druck gesetzt, zumal die Besorgnis über globale Handelsstörungen wächst.
EUR/USD-Kursdynamik (Quelle: TradingView)
Parallel dazu beobachten Händler aufmerksam das Protokoll der Juni-Sitzung der US-Notenbank, das im Laufe des Tages veröffentlicht werden soll. Während die Fed ihren Leitzins im Juni unverändert bei 4,25 %-4,5 % beließ, rechnen die Märkte weiterhin mit Zinssenkungen um 50 Basispunkte vor Jahresende, wobei sich der Oktober als voraussichtlicher Startpunkt herauskristallisiert. Das Sitzungsprotokoll könnte Klarheit über die interne politische Debatte schaffen, insbesondere über die Inflationsstabilität und die Dynamik des Arbeitsmarktes.
Technische Struktur trotz kurzfristigem Pullback weiterhin zinsbullisch
Trotz der jüngsten Schwäche bleibt der übergeordnete EUR/USD-Trend konstruktiv. Das Paar konsolidiert sich innerhalb eines symmetrischen Dreiecks auf dem 4-Stunden-Chart, nachdem es im Juni über den wichtigen Widerstand bei 1,1450 ausgebrochen war. Diese korrigierende Struktur deutet auf eine mögliche Fortsetzung hin, wenn die Käufer die Marke von 1,1770 zurückerobern. Der Bereich zwischen 1,1645 und 1,1668 ist nach wie vor eine wichtige Abwärtsunterstützung, wobei ein Durchbruch in diesem Bereich wahrscheinlich einen Rückfall auf 1,1450 auslösen würde.
Die Kontraktion der Bollinger Bänder und ein flacher MACD bestätigen die Volatilitätskompression, wobei sich der Preis nahe der Dreiecksspitze bewegt. Das Momentum bleibt auf den unteren Zeitebenen gedämpft, aber solange sich EUR/USD über seiner steigenden Trendlinie vom Mai hält, sprechen die technischen Aussichten für einen weiteren Aufwärtstrend.
In unserem früheren Ausblick haben wir den zinsbullischen Ausbruch von EUR/USD über 1,1450 hervorgehoben und das sich entwickelnde symmetrische Dreieck als Konsolidierungsmuster bezeichnet. Die heutige Struktur bestätigt diese Ansicht, wobei die derzeitige Pause eher als gesunde Korrektur denn als Erschöpfung des Trends angesehen wird. Alle Augen richten sich nun auf die Ausbruchsmarke von 1,1770, um die nächste Etappe zu bestätigen.