EUR/USD rutscht auf $1,168 ab, da Zölle belasten und EZB Kürzungen abmildert

Der Kurs des Euro sank im Laufe des asiatischen Handels am Freitag auf 1,1680 gegenüber dem US-Dollar, da erneute Handelsspannungen und vorsichtige Kommentare der Europäischen Zentralbank die Gemeinschaftswährung belasteten. Die Bewegung folgt auf eine Ablehnung der Region um 1,1850 zu Beginn dieser Woche, wobei das Paar nun darum kämpft, die geringe Unterstützung bei 1,1670 zu halten.
Höhepunkte
- EUR/USD fällt inmitten zunehmender Handelsspannungen zwischen den USA und der EU und vorsichtiger EZB-Töne auf 1,1680
- Die technische Ablehnung von 1,1714 und der Durchbruch unter die Trendlinie bestätigen die kurzfristige rückläufige Entwicklung
- Die wichtigste Unterstützung liegt bei 1,1650, wobei 1,1600 und 1,1550 im Fokus stehen, falls die Verkäufer die Kontrolle behalten
Händler konzentrieren sich weiterhin auf die sich entwickelnde Zollsituation zwischen den USA und der EU, die sich als neues Risiko für die Euro-Bullen herausgestellt hat.
US-Präsident Donald Trump erklärte, dass die Europäische Union "heute oder morgen" neue Zollbescheide erhalten werde. Dies ist Teil einer breiteren Welle von Handelsmaßnahmen, zu denen auch 50 %ige Zölle auf Kupfer und Zölle auf brasilianische und kanadische Waren gehören. Die Möglichkeit einer Verschärfung der Handelskonflikte mit Washington hat die Besorgnis über exportorientierte Sektoren in Europa verstärkt. Analysten warnen, dass der Euro weiter unter Druck geraten könnte, wenn die politische Unsicherheit eskaliert oder die Handelsströme unterbrochen werden.
Gleichzeitig schrauben die Entscheidungsträger der EZB die Erwartungen hinsichtlich weiterer Zinssenkungen zurück. EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann sagte am Mittwoch, dass die derzeitigen Kreditkosten möglicherweise bereits ausreichende Anreize bieten, während sein Kollege Joachim Nagel die anhaltende Unsicherheit als Rechtfertigung für ein vorsichtiges Vorgehen nannte. Der Tonfall deutet darauf hin, dass die EZB eine abwartende Haltung bevorzugen könnte, was dazu beitragen könnte, den Euro abzufedern, falls die handelsbezogene Volatilität anhält.
Momentum verschiebt sich nach unten, während EUR/USD die Unterstützung testet
Aus technischer Sicht ist EUR/USD auf dem 4-Stunden-Chart unter eine wichtige steigende Trendlinie gefallen und lehnt die ehemalige Unterstützung bei 1,1714 weiterhin ab. Indikatoren wie der Supertrend und EMA-Cluster sind weiterhin zugunsten der Bären ausgerichtet, wobei die 20/50/100 EMA-Zone bei 1,1710-1,1675 als feste Obergrenze fungiert. Der 200 EMA bei 1,1577 bietet die nächste Ebene der mittelfristigen dynamischen Unterstützung.
EUR/USD-Kursdynamik (Quelle: TradingView)
Die Momentum-Indikatoren deuten auf weitere Schwäche hin, sofern keine neuen Katalysatoren auftauchen. Der DMI zeigt -DI über +DI mit einem ADX von nur 12,59, was auf eine bärische Dominanz bei geringer Trendstärke hinweist. Sollte die Untergrenze von 1,1650 scheitern, könnte das Paar seine Verluste in Richtung 1,1600 oder sogar 1,1550 ausweiten.
Wie geht es weiter mit dem Euro?
Die unmittelbare Entwicklung des Euro wird davon abhängen, wie sich die Handelsverhandlungen zwischen den USA und der EU entwickeln und ob die anstehenden EZB-Kommentare die derzeitige vorsichtige Haltung verstärken oder von ihr abweichen. Die wichtigste Unterstützung liegt bei 1,1650, während ein Anstieg über 1,1714 die Stimmung umkehren könnte. Bis dahin bleibt ein Handel in einer Handelsspanne mit rückläufiger Tendenz wahrscheinlich.
Zuvor hatten wir festgestellt, dass der EUR/USD-Kurs in der Nähe von 1,1710 mit nachlassendem Aufwärtsmomentum gehandelt wurde. Seitdem ist es dem Paar nicht gelungen, den Hauptwiderstand zurückzuerobern, und der Durchbruch hat nun den Fokus darauf gelenkt, ob die 1,1650 angesichts des zunehmenden makroökonomischen Drucks halten kann.