EUR/USD-Kurserholung stockt inmitten geopolitischer Risiken und divergierender Politiken

EUR/USD stand in den letzten Tagen unter Druck, was vor allem auf die divergierende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (Fed) zurückzuführen ist. Nach der Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte (bps) fiel das Währungspaar auf den tiefsten Stand seit vier Jahren und erreichte am 18. Dezember 1,03400.
Nach einem kurzzeitigen Erholungsversuch stieg EUR/USD jedoch auf 1,0423, bevor es wieder zurückfiel und am Freitag in Europa die Unterstützungsmarke von 1,0340 testete. Diese erneute Unterstützung führte zu einer deutlichen Erholung, und EUR/USD nähert sich nun der Marke von 1,04000.
Preisdynamik EUR/USD (November-Dezember 2024). Quelle: TradingView.
Während die EZB die Zinssätze zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt und die Tür für weitere Lockerungen im Jahr 2025 offen gelassen hat, hat die Fed signalisiert, dass sie das Tempo der Zinssenkungen im nächsten Jahr verlangsamen wird. Diese Divergenz in der Geldpolitik sorgt für rückläufige Aussichten für den Euro, der sich gegenüber dem USD weiterhin unterdurchschnittlich entwickelt. Angesichts dieser gegensätzlichen geldpolitischen Entwicklungen bleibt der Abwärtstrend von EUR/USD auf kurze Sicht der Weg des geringsten Widerstands.
Zusätzlich zu den geldpolitischen Divergenzen wird der hawkishe Kurswechsel der Fed durch geopolitische Risiken verstärkt, darunter die Besorgnis über die Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump und die drohende Gefahr eines Stillstands der US-Regierung. Diese Faktoren belasten die Stimmung der Anleger, was den US-Dollar (USD) weiter stärkt, der sich, wie der US-Dollar-Index (DXY) zeigt, weiterhin in der Nähe eines Zweijahreshochs bewegt.
EUR/USD-Preisprognose: 1,0340 hält als Unterstützung inmitten einer rückläufigen Tendenz
Trotz dieses Gegenwinds hat sich EUR/USD etwas erholt, was auf einen Anstieg des Relative Strength Index (RSI) zurückzuführen ist, der nach dem Rückgang am Mittwoch seinen überverkauften Zustand verlassen hat. Die Marke von 1,0340 dient weiterhin als wichtige Unterstützung, und während der Widerstand von 1,0460 intakt bleibt, hat das Paar vorübergehend Erleichterung gefunden, da es sich der Marke von 1,04000 nähert. Händler werden das Potenzial für einen Ausbruch über 1,0460 genau beobachten, während ein Abrutschen unter 1,0340 die rückläufigen Aussichten für EUR/USD in den kommenden Wochen bestätigen würde.
Die EUR/USD-Paarung verharrte in den vergangenen sechs Tagen in einer Konsolidierung zwischen 1,0535 und 1,0460. Die Veröffentlichung der endgültigen Kerninflationsrate der Eurozone von 2,7 % gegenüber dem Vorjahr deutet darauf hin, dass sich die Inflation in der Region auf dem Zielwert der EZB stabilisiert hat.