EUR/USD-Kurs rutscht unter $1,16, da der Dollar aufgrund der Fed-Aussichten und der Zollspannungen anzieht

Der Euro schwächte sich am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar ab und fiel zum ersten Mal seit fast einem Monat unter die Marke von 1,16 $, da ein festerer Dollar und eine vorsichtige Risikostimmung auf die Gemeinschaftswährung drückten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird EUR/USD in der Nähe von 1,1586 gehandelt, womit sich der Rückgang von den Anfang Juli erreichten Höchstständen über 1,1850 fortsetzt.
Höhepunkte
- EUR/USD fällt auf 1,1586, da der Dollar aufgrund der Fed-Zinsaussichten an Stärke gewinnt
- Inflation in der Eurozone hält sich bei 2 %; EZB bleibt voraussichtlich nächste Woche in Wartestellung
- Preis testet wichtige Unterstützung bei 1,1550-1,1580 in einem breiteren Aufwärtskanal
Der Dollar gewann erneut an Stärke, als die Märkte die Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve zurückschraubten, nachdem die Inflationsdaten besser als erwartet ausgefallen waren und Präsident Trump seine Unterstützung für den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell angedeutet hatte.
Starker Dollar und Zollrisiken belasten den Euro
Neben der Geldpolitik setzten auch geopolitische Entwicklungen den Euro unter Druck. Präsident Trump kündigte für den kommenden Monat einen Zoll von 30 % auf Einfuhren aus der Europäischen Union an, obwohl er später Verhandlungsbereitschaft signalisierte. Die Märkte sind vorsichtig optimistisch, dass vor dem 1. August eine Einigung mit der EU erzielt werden könnte, was den Abwärtsdruck vorübergehend gedämpft hat. Die Europäische Union bekräftigte ihre Entschlossenheit, trotz der drohenden Zölle ein Handelsabkommen anzustreben.
EUR/USD-Kursdynamik (Quelle: TradingView)
An der Datenfront wurde die Inflation in der Eurozone im Juni mit 2 % im Jahresvergleich bestätigt, während die Kerninflation bei 2,3 % verharrte, was den Druck auf die Europäische Zentralbank aufrechterhält. Es wird allgemein erwartet, dass die EZB die Zinssätze auf ihrer bevorstehenden Sitzung beibehält, aber die Märkte rechnen immer noch mit einer Senkung um 25 Basispunkte vor Jahresende.
Wichtige Unterstützungsmarke unter Druck
Aus technischer Sicht befindet sich EUR/USD nach wie vor innerhalb einer steigenden Kanalstruktur, die seit März aktiv ist. Das Währungspaar testet derzeit eine wichtige Nachfragezone zwischen 1,1550 und 1,1580, die mit der unteren Begrenzung des Kanals übereinstimmt. Ein entscheidender Aufschwung aus diesem Bereich könnte das zinsbullische Momentum in Richtung 1,2000-1,2150 neu entfachen, doch ein Tagesschlusskurs unter 1,1540 würde die zinsbullische Struktur außer Kraft setzen und tiefere Niveaus in der Nähe von 1,1200 freilegen.
Zuvor haben wir auf den starken Aufwärtstrend von EUR/USD und den Widerstand bei 1,1850 hingewiesen. Das heutige Kursgeschehen markiert einen erneuten Test der strukturellen Unterstützung innerhalb dieser breiteren zinsbullischen Formation. In den kommenden Sitzungen wird sich zeigen, ob es sich um einen korrigierenden Pullback oder eine strukturelle Veränderung handelt.