03.01.2025
Sholanke Dele
Analyst bei Traders Union
03.01.2025

EUR/USD fällt um 1,5% auf ein Dreijahrestief, da die EZB stetige Zinssenkungen bis 2025 signalisiert

EUR/USD fällt um 1,5% auf ein Dreijahrestief, da die EZB stetige Zinssenkungen bis 2025 signalisiert Euro-Preisänderungen

EUR/USD musste zu Beginn des Jahres 2025 einen starken Rückgang hinnehmen und fiel am 2. Januar um fast 1,5 % auf ein neues Dreijahrestief in der Nähe der psychologischen Unterstützung von 1,02000. Dies ist die jüngste Bewegung innerhalb eines Abwärtskanals, der seit Dezember 2024 besteht, und stellt die Weichen für ein schwieriges Jahr für den Euro. Zu den Schlüsselfaktoren für die aktuelle Schwäche gehören die dovishen Aussichten der Europäischen Zentralbank (EZB) und enttäuschende Wirtschaftsdaten aus Europa.

EUR/USD-Kursdynamik (November 2024-Januar 2025). Quelle: TradingView

EZB-Politiker Yannis Stournaras hat angedeutet, dass die EZB die Zinssätze im Laufe des Jahres 2025 kontinuierlich senken wird, mit einem möglichen Ziel von nahe 2 % im Laufe dieses Jahres. Diese dovishen Aussichten stehen in krassem Gegensatz zum langsameren Zinssenkungstempo der Federal Reserve, wodurch sich die Zinsdifferenz zwischen dem Euro und dem US-Dollar wahrscheinlich weiter vergrößern wird. Analysten revidieren nun ihre Prognosen, wobei einige voraussagen, dass EUR/USD in diesem Jahr sogar die Parität zum Greenback erreichen könnte, was den Euro zusätzlich unter Druck setzen würde.

Der europäische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe blieb im Januar hinter den Erwartungen zurück, was die Abwärtsstimmung für die Währung noch verstärkte. Da der Euro sowohl durch die Wirtschaftsdaten als auch durch die Politik der Zentralbanken weiterhin vor Herausforderungen gestellt wird, bleiben die Aussichten für EUR/USD düster, und kurz- bis mittelfristig sind weitere Kursverluste wahrscheinlich.

EUR/USD-Kursanalyse: Technische Indikatoren deuten auf weitere Rückgänge im Jahr 2025 hin

Auf der technischen Seite hat sich das kritische Unterstützungsniveau von 1,03310, das im November und Dezember noch stark war, nun in einen Widerstand verwandelt. Nach dem Kurseinbruch wurde EUR/USD überverkauft und der RSI sank am 2. Januar unter 30. Nach einer leichten Erholung Anfang Januar hat sich der RSI jedoch wieder erholt, bleibt aber unter 50, was darauf hindeutet, dass die Erholung nur von kurzer Dauer sein könnte. Im weiteren Jahresverlauf dürfte EUR/USD daher weiterhin unter Druck bleiben, sofern es nicht zu einer drastischen Änderung der Geldpolitik der EZB oder der USA kommt.

EUR/USD eröffnete das neue Jahr in der Nähe eines Zweijahrestiefs von 1,03310 und kämpfte damit, nachdem es von einem Mehrmonatshoch gefallen war. Der US-Dollar bleibt angesichts der Erwartung eines langsameren Tempos der Zinssenkungen durch die Federal Reserve stark.

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