EUR/USD-Kurs bleibt bei $1,03 unter Druck, da die Erwartungen einer Zinssenkung durch die EZB zunehmen

EUR/USD steht vor einem kritischen Test und handelt unter der Marke von 1,03, während der allgemeine Abwärtstrend weiterhin dominiert. Das Paar hat sich schwer getan, diese wichtige psychologische Marke, die mit dem Fibonacci 50%-Retracement bei 1,029 übereinstimmt, zu überwinden, was die Aufwärtsdynamik zum Stillstand brachte.
Da Händler auf neue Katalysatoren in Form von anstehenden Wirtschaftsdaten und Kommentaren der Europäischen Zentralbank (EZB) warten, bleiben die Aussichten für EUR/USD stark von diesen Entwicklungen abhängig.
Der Euro (EUR) steht aufgrund der Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die EZB unter Druck. Diese Erwartungen wurden durch das jüngste Sitzungsprotokoll der EZB verstärkt, aus dem hervorgeht, dass sich die Entscheidungsträger auf ein schrittweises Vorgehen bei den Zinssenkungen geeinigt haben, sich aber die Tür für weitere Senkungen offen halten. Diese zurückhaltende Haltung hat den Euro gegenüber dem US-Dollar verwundbar gemacht, der von einem Umfeld mit höheren Renditen in den USA profitiert.
Abwärtsrisiken für EUR/USD-Kurs bleiben bestehen, RSI im rückläufigen Bereich
Seit Donnerstag hat sich der EUR/USD-Kurs unterhalb des Widerstands von 1,03 eingependelt, der mit dem Fibonacci 50%-Retracement-Level übereinstimmt. Während des europäischen Handels am Freitag bewegte sich das Paar um 1,029 und war nicht in der Lage, den nächsten Widerstand bei 1,031 zu überwinden. Dieser Widerstand fällt mit dem Tiefststand von 2024 für EUR/USD zusammen und wird durch den Exponential Moving Average (EMA) der 100-Periode auf dem 4-Stunden-Chart verstärkt, was ein erhebliches Hindernis für eine kurzfristige Erholung darstellt.
EUR/USD-Kursdynamik (November 2024-Januar 2025). Quelle: TradingView.
Auf der Tages-Chart bleibt der Relative Strength Index (RSI) fest im rückläufigen Bereich, was darauf hindeutet, dass die Verkäufer den Markt weiterhin dominieren. Solange der RSI unter der neutralen 50er-Marke bleibt, dürften die Abwärtsrisiken für EUR/USD mögliche zinsbullische Rückschritte überwiegen.
Händler richten ihre Aufmerksamkeit nun auf die im Laufe des Tages zu veröffentlichenden Schlüsseldaten der Eurozone, darunter die Leistungsbilanz der Eurozone und der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI). Diese Berichte könnten der Paarung eine neue Richtung geben und darüber entscheiden, ob EUR/USD eine deutliche Erholung verzeichnen kann oder einem verstärkten Verkaufsdruck in Richtung neuer Tiefstände ausgesetzt ist.
EUR/USD erholte sich zu Beginn dieser Woche um 1,7% und erreichte ein Fünftageshoch von 1,03560. Der jüngste US-VPI-Bericht veranlasste die Händler dazu, die Erwartungen an die Politik der Federal Reserve neu zu bewerten.