NZD/USD-Kurs rutscht nach enttäuschenden RBNZ-Inflationsdaten und erneuten Zolldrohungen von Trump

Die NZD/USD-Paarung fiel im frühen Mittwochshandel in die Nähe von 0,5650, da der Neuseeländische Dollar (NZD) nach dem Inflationsbericht der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) zum sektoralen Faktormodell erneut unter Verkaufsdruck stand. Die Kerninflationsrate setzte ihren Rückgang fort und verzeichnete für das vierte Quartal 2024 einen Anstieg von 3,1 % im Jahresvergleich, gegenüber 3,4 % im dritten Quartal.
Da die RBNZ eine Inflationsspanne von 1 % bis 3 % anstrebt, verstärkte dieser schwächere Wert die Erwartungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik.
An den Swap-Märkten wird nun eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte (Bp) auf der Februar-Sitzung der RBNZ angezeigt, wobei die Zentralbank für 2025 eine Zinssenkung um insgesamt 100 Bp anstrebt. Diese dovishe Haltung hat den Abwärtsdruck auf den Kiwi verstärkt.
NZD/USD-Kursdynamik (Dezember 2024 - Januar 2025) Quelle: TradingView.
Trumps Zolldrohungen verstärken den Druck auf den Kiwi
Der NZD geriet ebenfalls ins Wanken, als US-Präsident Donald Trump vorschlug, ab dem 1. Februar 10 % Zoll auf chinesische Waren zu erheben. Trumps Äußerungen über Fentanyllieferungen aus China nach Nordamerika schürten die Spannungen weiter. Da China der größte Handelspartner Neuseelands ist, wirken sich solche Zolldrohungen direkt auf die Performance des Kiwi aus und verstärken die Besorgnis über schwächere globale Handelsbedingungen.
Obwohl die Inflation des neuseeländischen Verbraucherpreisindex (CPI) im Dezember höher als erwartet ausfiel, konnten die Daten die dovishe Marktstimmung in Bezug auf den aggressiven Zinssenkungspfad der RBNZ nicht ausgleichen. Unterdessen profitierte der US-Dollar (USD) von seiner Attraktivität als sicherer Hafen inmitten der geopolitischen Unsicherheit.
Marktaussichten bleiben vorsichtig
Da die RBNZ eine weitere Lockerung signalisiert und die geopolitischen Spannungen zunehmen, bleiben die Aussichten für den NZD/USD getrübt. Die Anleger werden die Entwicklungen bei den Zollverhandlungen zwischen den USA und China sowie die geldpolitischen Entscheidungen der RBNZ genau beobachten. Die weitere Entwicklung des Kiwi könnte von der globalen Risikostimmung und der allgemeinen Stärke des US-Dollars abhängen.
In unserer früheren Analyse haben wir erörtert, wie die stabilen Zinssätze der People's Bank of China (PBoC) und die dovishen Erwartungen der Federal Reserve den NZD/USD vorübergehend unterstützten. Die aktuellen Herausforderungen, einschließlich schwacher inländischer Daten und globaler Handelssorgen, dominieren jedoch weiterhin das Geschehen.