23.01.2025
Oleg Tkachenko
Autor und Experte der Traders Union
23.01.2025

Hyundai erwägt strategische Zusammenarbeit mit GM

Hyundai erwägt strategische Zusammenarbeit mit GM Hyundai und GM erörtern Partnerschaft für kommerzielle E-Fahrzeuge in Zeiten des Absatzrückgangs

Hyundai Motor gab am Donnerstag bekannt, dass das Unternehmen Gespräche mit General Motors (GM) über die Lieferung von Elektro-Nutzfahrzeugen an sein US-Pendant führt.

Die Gespräche erstrecken sich auf verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit, einschließlich des gemeinsamen Einkaufs von Teilen und Partnerschaften für Personenkraftwagen. Hyundai geht davon aus, dass verbindliche Vereinbarungen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, berichtet Reuters.

Unsichere Marktbedingungen

Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die globalen Automobilhersteller mit zunehmender Unsicherheit konfrontiert sind, insbesondere in den USA, dem zweitgrößten Automarkt der Welt. Präsident Donald Trump hat kürzlich einen Einfuhrzoll von 25 % auf Fahrzeuge aus Kanada und Mexiko vorgeschlagen, der am 1. Februar in Kraft treten soll.

Diese Politik und die Verschärfung der Emissionsvorschriften in Europa haben bei Hyundai die Besorgnis über die wachsende wirtschaftliche Volatilität und die nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen verstärkt.

Hyundai, zusammen mit der Tochtergesellschaft Kia der drittgrößte Automobilhersteller der Welt, prognostiziert für 2025 ein Umsatzwachstum von 3,0 % bis 4,0 % - ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Wachstum von 7,7 % im Vorjahr. Das Unternehmen rechnet mit einer operativen Marge von 7,0 % bis 8,0 %, die damit leicht unter der von 2024 (8,1 %) liegt.

Für das vierte Quartal 2024 meldete Hyundai einen Betriebsgewinn von 2,8 Billionen Won (1,95 Milliarden US-Dollar) und blieb damit hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die laut LSEG SmartEstimate mit 3,2 Billionen Won gerechnet hatten.

Solide Verkäufe in den USA und Indien wurden durch eine schwächere Nachfrage in Südkorea, Europa und China ausgeglichen. Darüber hinaus steigerte der schwächere südkoreanische Won die repatriierten Gewinne, erhöhte jedoch die Kosten für Auslandsschulden, was sich negativ auf die Rentabilität auswirkte.

Politische und EV-Herausforderungen

Hyundai steht auch auf dem Markt für Elektrofahrzeuge vor Herausforderungen. Präsident Trump hat vorgeschlagen, die Steuergutschriften für den Kauf von Elektrofahrzeugen zu streichen, was die Anreize für die Verbraucher verringern und die Einführung von Elektrofahrzeugen weiter verlangsamen könnte. Hyundai-Finanzvorstand Lee Seung Jo betonte, dass man diese Unsicherheiten meistern und sich gleichzeitig an die strengeren Emissionsvorschriften in wichtigen Märkten anpassen müsse.

Die Zusammenarbeit von Hyundai mit GM unterstreicht die Bemühungen des Unternehmens, sein EV-Geschäft in einem schwierigen Umfeld zu stärken. Während sich das Unternehmen an den makroökonomischen Druck und die sich verändernden politischen Rahmenbedingungen anpasst, wird seine Fähigkeit, Partnerschaften zu sichern und seine Strategie anzupassen, entscheidend sein, um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Anfang dieses Monats hat die Hyundai Motor Group Pläne vorgestellt, ihre Inlandsinvestitionen in diesem Jahr um 19 % zu erhöhen und damit einen Rekordwert von 24,3 Billionen Won (16,65 Milliarden US-Dollar) zu erreichen.

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