24.01.2025
Sholanke Dele
Analyst bei Traders Union
24.01.2025

EUR/USD-Kurs erreicht nach zinsbullischen EZB- und Trump-Kommentaren Sechs-Wochen-Hoch

EUR/USD-Kurs erreicht nach zinsbullischen EZB- und Trump-Kommentaren Sechs-Wochen-Hoch Euro gewinnt durch Andeutung von Zinssenkungen durch die EZB

Das Währungspaar EUR/USD erlebte in dieser Woche einen bemerkenswerten Anstieg und verzeichnete nach einer Reihe von rückläufigen Wochen die zweite Woche in Folge Kursgewinne. Das Währungspaar kletterte um 1,8 % auf ein Sechs-Wochen-Hoch oberhalb des wichtigen Widerstandswertes von 1,0460.

Dieses Aufwärtsmomentum wurde insbesondere während des europäischen Handels am Freitag, den 24. Januar, deutlich, als das Paar die Marke von 1,0460 durchbrach, obwohl es anschließend durch den goldenen Fibonacci-Faktor und den exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA) der 50-Tage-Linie gedeckelt wurde.

Auslöser für diese Erholung waren Äußerungen von US-Präsident Donald Trump auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Trumps Plädoyer für sofortige Zinssenkungen sowohl in den USA als auch weltweit hat den US-Dollar (USD) gegenüber einem Korb der wichtigsten Währungen unter Abwärtsdruck gesetzt. In seinen Äußerungen betonte er: "Es scheint, als würden sich die Märkte mehr Sorgen um Zinssenkungen und jede Art von größerem Indikator dafür machen, dass es weitere Zinssenkungen geben wird", was offensichtlich die Marktstimmung und die Währungsbewertung beeinflusst hat.

EUR/USD-Kursdynamik (Oktober 2024-Januar 2025). Quelle: TradingView.

Auf der europäischen Seite hat die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls zu den zinsbullischen Aussichten für EUR/USD beigetragen. Die EZB-Politiker haben eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung signalisiert, wobei Präsidentin Christine Lagarde erklärte, die Bank sei "nicht übermäßig besorgt" über Inflationsrisiken aus dem Ausland und werde die Zinsen weiterhin schrittweise senken. Die Märkte haben eine 96%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei der bevorstehenden EZB-Sitzung eingepreist, was dem Euro (EUR) weitere Unterstützung verleiht.

EUR/USD-Kursvorhersage wird von PMI in den USA und der Eurozone beeinflusst

Die technische Analyse stützt diesen Aufwärtstrend weiter. Nach dem Durchbruch der zinsbullischen Marktstruktur über die Marke von 1,0436 zu Beginn dieser Woche auf der Tages-Chart, befinden sich sowohl der Tages- als auch der 4-Stunden-RSI (Relative Strength Index) im zinsbullischen Bereich, was auf weiteres Potenzial für Aufwärtsbewegungen hindeutet.

Die für Freitag zur Veröffentlichung anstehenden wichtigen Wirtschaftsindikatoren könnten den Kursverlauf des EUR/USD beeinflussen. Die vorläufigen Ergebnisse des HCOB-Einkaufsmanagerindex (PMI) für Januar sowohl aus der Eurozone als auch aus Deutschland sowie der US-S&P-PMI werden die Markterwartungen maßgeblich beeinflussen. Diese Daten werden Aufschluss über den Zustand des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors geben, was sich möglicherweise auf die Politik der Zentralbanken und folglich auf den Kursverlauf des EUR/USD auswirken wird.

Der US-Arbeitsmarktbericht erhöhte die Nachfrage nach dem Dollar, so dass EUR/USD von seinem Höchststand zurückwich. Die EUR/USD-Rallye über 1,0436 wurde gestoppt, da die Widerstandsmarke von 1,0458 standhaft blieb.

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