25.01.2025
Oleg Tkachenko
Autor und Experte der Traders Union
25.01.2025

Rivian-CEO warnt Automobilhersteller davor, Investitionen in Elektrofahrzeuge zu kürzen

Rivian-CEO warnt Automobilhersteller davor, Investitionen in Elektrofahrzeuge zu kürzen Rivian setzt trotz politischer Herausforderungen auf langfristiges EV-Wachstum

RJ Scaringe, CEO von Rivian Automotive, kommentierte die jüngste Rücknahme von EV-freundlichen Maßnahmen durch die Trump-Administration und bezeichnete die Änderungen als "kleine Stolpersteine" für EV-Hersteller in der nahen Zukunft.

Scaringe betonte, dass diese politischen Veränderungen den langfristigen Fokus von Rivian nicht beeinträchtigen werden, da das Unternehmen ein Geschäft aufbaut, das über Jahrzehnte hinweg florieren soll. Scaringe forderte die traditionellen Automobilhersteller auf, ihre Investitionen in Elektrofahrzeuge nicht zurückzufahren und warnte, dass sie dadurch nicht auf die sich schnell verändernde Automobillandschaft in den 2030er Jahren vorbereitet sein könnten, berichtet Benzinga.

"Wenn man nur auf die Rentabilität in den nächsten zwei Jahren hin optimiert, könnte man die Investitionen in Verbrenner oder Hybride verdoppeln", sagte er. "Aber das ist eine große Fehleinschätzung auf lange Sicht. Rivian, Tesla und die chinesischen Autohersteller konzentrieren sich voll und ganz auf Elektrofahrzeuge. Wenn es nur ein 10%-Job für die alten Autohersteller ist, werden sie in einem Jahrzehnt in einer schwierigen Lage sein."

Politische Herausforderungen unter Trumps Regierung

Am Montag hob Präsident Trump eine Anordnung des ehemaligen Präsidenten Biden aus dem Jahr 2021 auf, die vorsah, dass bis 2030 50 % der in den USA verkauften Fahrzeuge elektrisch betrieben werden sollten. Darüber hinaus hat die Regierung signalisiert, dass sie die Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar für qualifizierte Elektrofahrzeuge streichen könnte, was die Verbreitung von Elektrofahrzeugen verlangsamen könnte.

Die aktuellen Kundenfahrzeuge von Rivian, wie z.B. der R1T Pickup und der R1S SUV, kommen jedoch aufgrund ihres hohen Preises nicht für die Steuergutschrift in Frage. Das Unternehmen plant, dieses Problem mit der Einführung des R2 SUV zu lösen, dessen Preis bei 45.000 US-Dollar beginnen soll und der sich damit an Teslas Model Y orientiert. Der R2 soll Anfang 2026 in Produktion gehen und den von Rivian adressierten Markt erweitern.

Scaringe bekräftigte Rivians Bekenntnis zu einer langfristigen EV-Strategie, die das Unternehmen als Schlüsselakteur beim globalen Übergang zur Elektromobilität positioniert. Er gab zu bedenken, dass kurzfristige Änderungen in der EV-Politik zwar Herausforderungen mit sich bringen können, der allgemeine Wandel hin zur Elektrifizierung aber unvermeidlich bleibt.

Scaringe sieht darin einen Wettbewerbsvorteil für Rivian und eine potenzielle Bedrohung für die Führungsposition der USA bei der Einführung von Elektrofahrzeugen, da die etablierten Automobilhersteller ihre Investitionen in Elektrofahrzeuge verlangsamen könnten.

Darüber hinaus gabHyundai Motor am Donnerstag bekannt, dass das Unternehmen Gespräche mit General Motors (GM) über die Lieferung von elektrischen Nutzfahrzeugen an sein US-Pendant führt.

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