Neuseeländischer Dollar fällt auf Mehrjahrestief, da die Angst vor einem Handelskrieg eskaliert

Der Neuseeländische Dollar (NZD/USD) fiel am Montag auf den niedrigsten Stand seit März 2020 und sank um 2% auf rund 0,5530, da die Gefahr eines globalen Handelskriegs und schwache chinesische Wirtschaftsdaten die Risikostimmung belasteten. Der jüngste Ausverkauf erfolgte, nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt hatte, woraufhin die betroffenen Länder Vergeltungsmaßnahmen ankündigten.
Dieser Schritt hat den US-Dollar (USD) gestärkt, da die Anleger in sichere Anlagen flüchten, was den Kiwi zusätzlich unter Druck setzt.
NZD/USD-Preisdynamik (Dez. 2024 - Feb. 2025) Quelle: TradingView.
US-Zölle wecken Ängste vor einem Handelskrieg
Die jüngsten Zollmaßnahmen der Trump-Administration, die am Dienstag in Kraft treten sollen, haben die Befürchtungen vor einem umfassenderen globalen Handelskrieg verstärkt. China reagierte rasch und erklärte, es werde die Zölle bei der Welthandelsorganisation (WTO) anfechten. Die Marktteilnehmer befürchten, dass der Streit die globalen Lieferketten weiter stören und das Wirtschaftswachstum sowie risikosensitive Anlagen wie den neuseeländischen Dollar beeinträchtigen könnte.
Unterdessen gewinnt der US-Dollar weiter an Fahrt, angeheizt durch die Nachfrage nach sicheren Häfen und die restriktiven Erwartungen der Federal Reserve (Fed). Angesichts der aggressiven Handelspolitik Trumps bewerten die Händler die geldpolitischen Erwartungen neu, wobei die US-Notenbank die Zinsen voraussichtlich länger hoch halten wird, um Inflationsrisiken infolge der Zölle entgegenzuwirken.
Schwache chinesische Daten und RBNZ-Zinssenkungen erhöhen den Druck
Der jüngste chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der im Januar mit 50,1 unter den erwarteten 50,5 lag, belastet den neuseeländischen Dollar zusätzlich. Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten verdeutlichen eine Verlangsamung im verarbeitenden Gewerbe Chinas, was Bedenken hinsichtlich der exportorientierten neuseeländischen Wirtschaft aufkommen lässt, die stark vom Handel mit China abhängig ist.
Darüber hinaus wird allgemein erwartet, dass die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) auf ihrer kommenden Sitzung am 19. Februar die Zinssätze um 50 Basispunkte auf 3,75 % senken wird, wobei eine weitere Lockerung die Zinssätze im Laufe des nächsten Jahres auf 3,00 % senken dürfte. Der dovishe Ausblick der RBNZ in Verbindung mit einem erstarkenden USD hat die jüngsten Kursverluste des NZD verschärft und die Währung unter Druck gesetzt.
Marktausblick: Abwärtsrisiken bleiben bestehen
Die Aussichten für NZD/USD bleiben rückläufig, da Handelsspannungen, eine schwächere chinesische Wirtschaft und die Erwartung einer Zinssenkung durch die RBNZ die Währung weiterhin belasten. Ein Durchbruch unter 0,5500 könnte die Tür für weitere Abwärtsbewegungen öffnen, wobei die nächsten Unterstützungsniveaus bei 0,5450 und 0,5400 zu sehen sind. Eine Lösung in den Handelsverhandlungen oder besser als erwartet ausgefallene chinesische Wirtschaftsdaten könnten jedoch eine gewisse Erleichterung für den kämpfenden Kiwi bedeuten.
In unserer letzten Analyse haben wir die Auswirkungen der US-Handelspolitik und der RBNZ-Zinssenkungserwartungen auf NZD/USD festgestellt. Die jüngsten Entwicklungen verstärken diesen Ausblick, wobei die zunehmenden Handelsspannungen und das sich verlangsamende chinesische Wachstum die Währung unter Druck halten.