USD/CAD-Kurs steigt auf 22-Jahres-Hoch, da Trumps Zölle die Risikoaversion schüren

Das Währungspaar USD/CAD stieg auf den höchsten Stand seit April 2003 und erreichte die Mitte der 1,4700er-Marke, da die Handelszölle von US-Präsident Donald Trump gegen Kanada, Mexiko und China die Märkte verunsicherten. Der als sicherer Hafen geltende US-Dollar (USD) legte deutlich zu, während der Kanadische Dollar (CAD) durch die Zinssenkung der Bank of Canada (BoC) und die schwächeren Rohstoffaussichten zusätzlichen Gegenwind erfuhr.
Da sich der USD/CAD über 1,4700 erholt hat, sehen Händler weiteres Aufwärtspotenzial. Sollten die zollpolitischen Spannungen eskalieren und die Risikostimmung fragil bleiben, könnte das Paar seinen Aufwärtstrend in Richtung 1,4800-1,5000 fortsetzen. Eine geldpolitische Reaktion der BoC oder ein Wiederanstieg der Ölpreise könnte den USD-Anstieg jedoch bremsen.
USD/CAD-Preisanalyse (Januar 2025 - Februar 2025) Quelle: TradingView.
Trumps Handelszölle bringen die Märkte in Aufruhr
Am Wochenende kündigte Trump Zölle in Höhe von 25 % auf kanadische und mexikanische Importe sowie einen 10 %igen Zoll auf chinesische Waren an, die am Dienstag in Kraft treten sollen. Die Zölle zielen darauf ab, die illegale Einwanderung und den Drogenhandel zu bekämpfen, doch ihre breiteren wirtschaftlichen Auswirkungen haben Besorgnis ausgelöst. Als Reaktion darauf haben Kanada, Mexiko und China Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, was die Befürchtung eines länger andauernden Handelskonflikts verstärkt.
Der US-Dollar-Index (DXY) kletterte auf ein Zweijahreshoch und profitierte von der Nachfrage nach sicheren Häfen. Da die Anleger aus risikoreicheren Anlagen flüchteten, gewann der USD an Zugkraft und setzte den CAD weiter unter Abwärtsdruck. Darüber hinaus hat die enge Korrelation des kanadischen Dollars mit den Rohölpreisen seinen Rückgang noch verstärkt, da Energieexporte aus Kanada gemäß Trumps Direktive mit einem reduzierten Zoll von 10 % belegt werden.
Dovishe Haltung der BoC vergrößert die Divergenz zur Fed
Der geldpolitische Lockerungszyklus der Bank of Canada hat die Schwäche des CAD weiter angeheizt. Die BoC senkte den Leitzins seit Juni zum sechsten Mal in Folge auf 3,0 % und beendete gleichzeitig ihr Programm zur quantitativen Straffung. In der Zwischenzeit hielt die US-Notenbank (Fed) an ihrer restriktiven Haltung fest und verstärkte damit die Divergenz der politischen Aussichten, die eine weitere USD-Stärke begünstigt.
Das kanadische BIP-Wachstum für Dezember wird auf 0,2 % geschätzt, wobei für 2024 ein jährliches Wachstum von 1,4 % prognostiziert wird - was den Erwartungen der BoC entspricht. Die Zölle stellen jedoch ein erhebliches Risiko für die kanadischen Exporte dar, was das künftige Wachstum dämpfen und den Rückgang des CAD noch verstärken könnte.
In unserer früheren Analyse haben wir die Auswirkungen der Zinssenkungen der BoC und der USD-Stärke auf die Aufwärtsdynamik von USD/CAD hervorgehoben. Mit den jüngsten Entwicklungen des Handelskriegs hat das Währungspaar nun ein 22-Jahres-Hoch erreicht, was die Erwartung eines anhaltenden Aufwärtstrends verstärkt, sofern sich der Trend nicht durch politische Veränderungen ändert.