03.02.2025
Sholanke Dele
Analyst bei Traders Union
03.02.2025

EUR/USD fällt auf Dreijahrestief, da die US-Handelszölle die Dollar-Rallye anheizen

EUR/USD fällt auf Dreijahrestief, da die US-Handelszölle die Dollar-Rallye anheizen EUR/USD nähert sich angesichts des steigenden US-Dollars und der Handelsspannungen einem Dreijahrestief.

Das Währungspaar EUR/USD befindet sich in einem mehrmonatigen Abwärtstrend, wobei die Kassakurse gefährlich nahe an ein neues Dreijahrestief herankommen und weitere Rückgänge drohen.

Die Bewegungen in dieser Woche sind größtenteils durch einen starken Anstieg des US-Dollars beeinflusst, nachdem Präsident Donald Trump am Wochenende angekündigt hatte, erhebliche Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China zu erheben, was Befürchtungen eines neuen globalen Handelskriegs auslöste.

Am Montag, den 3. Februar, wurde EUR/USD während des europäischen Handels bei 1,0242 gehandelt, nachdem es sich gerade noch von einem Wochenendloch erholt hatte, das bis auf 1,0232 gefallen war und damit ein Dreiwochentief markierte. Seit dem asiatischen Handel schwankt das Währungspaar zwischen 1,0209 und 1,0268, was auf eine enge Handelsspanne hindeutet, jedoch mit einer klaren Tendenz zu weiteren Rückgängen.

EUR/USD-Kursdynamik (November 2024-Januar 2025). Quelle: TradingView.

In der Vorwoche fiel der EUR/USD-Kurs von einem Höchststand von 1,0533 um 1,77 % und schloss bei 1,0351, womit alle Gewinne vom Januar zunichte gemacht wurden. Dieser starke Rückgang war eine direkte Reaktion auf die eskalierenden Handelsspannungen, die die Anleger dazu veranlassten, sich in die Sicherheit des US-Dollars zu flüchten, wodurch die Nachfrage nach riskanteren Anlagen wie dem Euro zurückging.

Technische Aussichten: RSI signalisiert überverkauft, aber der Abwärtstrend des Euro bleibt intakt

Auch die technische Analyse bietet düstere Aussichten für den Euro. Der Relative-Stärke-Index (RSI) der 4-Stunden-Chart zeigt jetzt überverkaufte Bedingungen an, was darauf hindeutet, dass es zwar kurzfristig ein gewisses Aufwärtspotenzial geben könnte, der übergeordnete Trend jedoch weiterhin rückläufig ist. Die Anfälligkeit der EUR/USD-Paarung wird durch das Fehlen positiver Katalysatoren aus der Eurozone noch verschärft, was im Gegensatz zu den relativ stärkeren Wirtschaftsindikatoren und der geopolitischen Haltung der USA steht.

Mit Blick auf die Zukunft scheint der Weg des EUR/USD voller Herausforderungen zu sein. Da der US-Dollar aufgrund der Entwicklungen im Handelskrieg an Stärke gewinnt, könnte der Euro Schwierigkeiten haben, sich zu erholen, es sei denn, es kommt zu einem deutlichen Stimmungsumschwung bei den globalen Risiken oder zu unerwarteten positiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Ohne Anzeichen für eine Deeskalation des Handelskriegs oder geldpolitische Änderungen seitens der Europäischen Zentralbank wird der Druck auf den Euro wahrscheinlich anhalten und das Währungspaar in den kommenden Wochen möglicherweise noch weiter nach unten treiben.

Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank auf 2,75 % führte zu einem Rückgang des EUR/USD-Kurses. Diese geldpolitische Anpassung wurde von der deutschen Januar-Inflationsrate beeinflusst.

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